Bei entzündeten Hämorrhoiden bewähren sich Eichenrinden-Sitzbäder schon seit langem. Diesen Hinweis gibt auch Prof. Karin Kraft (Lehrstuhl für Naturheilkunde, Universität Rostock) in einem Artikel zum Thema „Hämorrhoiden“ in der Zeitschrift für Phytotherapie:
„ Eichenrinde (Quercus cortex) enthält Gerbstoffe, und Quercitinderivate und wirkt deshalb adstringierend, juckreizlindernd, sekretionshemmend und leicht entzündungshemmend. Kontraindikationen: Großflächige Hautschäden. Nebenwirkungen und Interaktionen sind nicht bekannt.“
Und zur genaueren Zubereitung:
„ Eichenrinde: Für Sitzbäder werden 3 EL zerkleinerte Droge mit ca. 300 ml kochendem Wasser übergossen und 15 min auf kleiner Flamme gekocht. Nach dem Abseihen wird der Tee dem Sitzbad (ca. 20 l, 32-37°C) zugefügt. Die Badedauer beträgt 20 min, anfänglich 1 × täglich, später 2-3 × /Woche baden.“
Quelle:
Zeitschrift für Phytotherapie 2010; 31(5): 262-263
Kommentar und Ergänzung: Phytotherapie: Eichenrinde bei Hämorrhoiden
– Damit keine Missverständnisse aufkommen: Karin Kraft schreibt „zerkleinerte Droge“. Mit „Droge“ ist in der Phytotherapie immer die getrocknete Heilpflanze gemeint.
– Bei Eichenrinden-Sitzbädern Vorsicht mit Email. Die Gerbstoffe der Eichenrinde können auf Email hartnäckige Verfärbungen bewirken.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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