Bärlauch ist zu dieser Jahreszeit wieder sehr beliebt. Doch wie können die Blätter des essbaren Bärlauch von den Blättern des giftigen Maiglöckchen und der sehr giftigen Herbstzeitlose unterschieden werden?
Wer mit Wildpflanzen vertraut ist, wird damit kaum Schwierigkeiten haben. Doch gibt es jeden Frühling Vergiftungen von Bärlauch-Sammlern, welche irrtümlich Blätter von Maiglöckchen oder Herbstzeitlose ernten.
Obwohl diese Pflanzenarten untereinander nur entfernt verwandt sind (verschiedene Gattungen der Liliengewächse), sind die Blätter auf den ersten Blick nämlich sehr ähnlich, und ein Irrtum wäre fatal.
Die Pflanzenbestimmung orientiert sich üblicherweise an der Blütenform. Ausserhalb der Blütezeit ist die Bestimmung daher schwieriger.
Einige Charakteristika, die eine Unterscheidung ermöglichen, hat vor kurzem pharmavista.net veröffentlicht:
„Bärlauch (Allium ursinum)
_paarige Blätter mit nach hinten gekrümmter Blattspitze, Länge 10-25cm, Breite 2-5cm, transversale Blattnervatur
_zierlich, Knoblauchgeruch
_Oberseite glänzend, Unterseite matt
_gestielte Blätter: Stiellänge durchschnittlich 10cm
_junge Blätter entfalten sich schnell
_Knolle
Maiglöckchen (Convallaria majalis)
_Blätter mit nach vorne gekrümmter Blattspitze, Länge15-25cm
_feine Beschaffenheit, geruchlos
_Oberseite matt, Unterseite glänzend
_kein klar erkennbarer Blattstiel
_junge Triebe mit eingerollten Blättern entfalten sich nicht so schnell
_unterirdische Ausläufer
Herbstzeitlose (Colchicum autumnale)
_lanzettförmige Blätter mit einer Längsfalte, Länge 20-40cm, Breite 2-4cm
_feste bis zähe Beschaffenheit, geruchlos
_ohne Blattstiel
_Früchte erscheinen im Frühling (Die Blätter wachsen im Frühling nach der Blütezeit und die Frucht der Herbstzeitlose erscheint daher in der Mitte der Pflanze.)
Literatur:
_Giftpflanzen, D. Frohne, H.J. Pfänder, Deutscher Apotheker Verlag 2004
_Flora Vegetativa, S. Eggenberg A. Möhl, éditions Rossolis 2008“
Quelle:
http://www.pharmavista.net/content/default.aspx?http://www.pharmavista.net/content/NewsMaker.aspx?ID=4277&NMID=3574&LANGID=2
Kommentar & Ergänzung: Wildgemüse & Wildsalate
Wildgemüse & Wildsalate haben in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Nicht damit Schritt gehalten hat aber das Wissen darüber, wie man Pflanzen in der Natur auch sicher erkennt. Das wäre aber eine Vorbedingung, um Nahrungsmittel direkt aus der Natur zu nutzen.
Wenn Sie Wildsalate & Wildgemüse nutzen wollen, ist es wichtig, dass Sie sich generell mit der Pflanzenwelt ein Stück weit vertraut machen. Das können Sie zum Beispiel lernen an meinen Exkursionen Zu Heilpflanzen, Wildblumen und Alpenpflanzen. Infos dazu im Kurskalender.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch