Hauptsächlich bei Infekten der oberen Atemwege, einer Erkältung oder auch bei einer Mandelentzündung schmerzt der Hals. Meistens sind dafür Viren verantwortlich, manchmal auch Bakterien. Die Schleimhäute werden dadurch gereizt und entzünden sich: Der Hals wird rot, schwillt an und schmerzt.
In solchen Fällen muss man aber nicht gleich teure Medikamente schlucken, auch alte Hausmittel wie etwa Quarkwickel oder Inhalieren haben sich bewährt.
Dauern die Beschwerden jedoch länger als drei, vier Tage an oder werden sie sogar schlimmer, sollten man besser zum Arzt gehen.
„Viel Kräutertee trinken“, empfiehlt die „BZ“ ihren Leserinnen und Lesern:
„Möglichst viel trinken. Das hält die Schleimhäute feucht, Erkältungsviren können sich nicht so gut vermehren. Heilpflanzen wirken keimhemmend, entzündungsdämmend, abschwellend und eigen sich deshalb besonders gut als Tee. Gut sind Salbei, Thymian, Kamille oder eine „heiße Zitrone“. Ob die Getränke aber heiß oder kalt sind, ist nicht entscheidend. Wichtig ist die Menge: mindestens zwei Liter am Tag.“
„Mit warmer Kamille gurgeln“, lautet der zweite Rat:
„Gurgeln Sie mehrmals täglich. Dadurch werden Krankheitserreger im Rachen weggespült. Gut bei Halsschmerzen ist Kamillentee (lang gezogen). Die Heilpflanze hat eine entzündungshemmende Wirkung und lindert Schmerzen. Der Tee sollte lauwarm sein. Achtung: Nicht mit hochprozentigem Schnaps gurgeln. Dadurch werden die entzündeten Schleimhäute zusätzlich gereizt.“
Bei Halsschmerzen würde ich allerdings zum Gurgeln anstelle von Kamillentee den Salbeitee vorziehen. Salbei enthält neben antimikrobiell wirkenden ätherischen Ölen (gegen Viren, Bakterien, Pilze) noch Lamiaceen-Gerbstoff (Rosmarinsäure), der gut entzündungswidrig wirkt.
„Mit Salzwasser inhalieren“, lautet der dritte Rat:
„Um den Schleim in der Nase und den Nebenhöhlen zu lösen, ist das Inhalieren von Salzwasser besonders wirksam. Die Dämpfe erreichen auch den Kehlkopf gut und lindern Heiserkeit. Einfach einen Liter Wasser erhitzen, drei Teelöffel Salz dazu geben und den aufsteigenden Wasserdampf unter einem Handtuch durch die Nase einatmen.“
Inhalieren mit Salzwasser ist tatsächlich ein einfaches, aber oft wirksames Hausmittel.
Schliesslich empfiehlt die „BZ“ noch den Halswickel:
„Bei Dauerkratzen kann auch ein Halswickel helfen. Dazu wird ein Küchenhandtuch mit kühlen bis warmem (je nach Bedürfnis) Wasser getränkt, ausgewrungen und um den Hals gelegt. Darüber ein trockenes Tuch oder einen Wollschal wickeln. Zwischen 20 und 30 Minuten sollte der Wickel einwirken. Oder: Quark auf das Handtuch streichen und um den Hals legen.“
Insbesondere der Quarkwickel hat eine kühlende und dadurch abschwellende Wirkung. Völlig unsinnig sind allerdings immer noch herumgeisternde Geschichten, wonach der Quarkwickel „Giftstoffe“ herausziehen soll.
Niemand kann nämlich genau erklären, um was für „Giftstoffe“ es sind da handeln soll. Viren und Bakterien jedenfalls zieht man nicht einfach so durch die Haut. Ausserdem ist völlig unklar, wie der Quark wissen kann, welche Stoffe er als Giftstoffe herausziehen muss, und welche Stoffe unbedingt drin bleiben müssen. Und wenn man dann noch hört, der Quarkwickel ziehe die „Giftstoffe“ „osmotisch“ heraus, dann bleibt nur noch das grosse Staunen. Osmose funktioniert nämlich nur über eine halbdurchlässige Membran. Wäre die Haut eine solche halbdurchlässige (semipermeable) Membran, dann würde ich in der Badewanne aufgehen wie ein Kuchen im Backofen und schliesslich wohl platzen.
Das ist aber – damit wir uns nicht missverstehen – kein Quarkwickel-feindliches Statement. Quarkwickel sind oft sehr wirksam, wohl einfach aufgrund der intensiven, langanhaltenden Kühlwirkung. Dafür gebührt dem Quarkwickel meine Anerkennung. Ich bin nur gegen abstruse Konstrukte wie die „Giftstoff-herauszieh-Theorie“ (GHT).
Quelle der „BZ“-Zitate:
http://www.bz-berlin.de/ratgeber/gesundheit/die-besten-hausmittel-gegen-erkaeltung-article1342725.html#bzRSS
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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