Als Perubalsam (Balsamum peruvianum) wird der Balsam aus den eingeritzten, geschwelten Stämmen des Balsambaums Myroxylon balsamum var. Pereirae bezeichnet. Perubalsam wird medizinisch unter anderem zur Förderung der Wundheilung, bei Hauterkrankungen und Erkältungskrankheiten eingesetzt. Perubalsam ist ein bekanntes Kontaktallergen und kann eine allergische Kontaktdermatitis und andere Hauterkrankungen auslösen.
Perubalsam-Produkte in der Schweiz
Perubalsam ist in der Schweiz unter anderem ein Bestandteil in Erkältungssalben, Balsam-Stiften und Lippenbalsamen (Dermophil Indien®, Peru-Stick®), Zugsalben (Leucen®), Nasensalben (H.E.C.®) und Heilsalben (Rapura®, Zeller Balsam®). Es handelt sich dabei überwiegend um traditionelle Arzneimittel, die bereits seit Jahrzehnten im Handel sind.
Inhaltsstoffe des Perubalsams
Perubalsam enthält einen hohen Anteil an Estern, hauptsächlich Benzylester der Benzoesäure und der Zimtsäure. Das Gemisch wird auch Cinnamein genannt.
Wirkungen des Perubalsams
Perubalsam soll antimikrobiell, antiseptisch, wundheilungsfördernd und antiparasitär wirken.
Anwendungsgebiete für Perubalsam
Hauptsächlich Schrunden, Rhagaden, trockene Lippen, Hautaffektionen, schlecht heilende Wunden, Frostbeulen, Scabies, Erkältungskrankheiten, Hämorrhoiden.
Unerwünschte Wirkungen des Perubalsams
Perubalsam ist ein bekanntes Kontaktallergen und kann eine allergische Kontaktdermatitis, phototoxische und weitere Hautreaktionen verursachen. Er sollte deshalb nur zurückhaltend eingesetzt werden.
Quelle:
http://www.pharmawiki.ch/wiki/index.php?wiki=Perubalsam
Kommentar & Ergänzung:
In der Krankenpflege wurde früher Perubalsam zur Behandlung von Dekubitus eingesetzt. Dieser Anwendungsbereich wurde wieder fallengelassen wegen dem hohen Allergisierungspotenzial des Perubalsams.
In Form von Dermophil Indien® und Peru-Stick® ist er aber zur Behandlung von Schrunden und Rhagaden auch heute noch im Einsatz und auch wirksam.
Die Anwendung sollte aber aufgrund des Allergisierungspotenzials nicht länger als eine Woche dauern. Fragwürdig ist daher die Anwendung in Lippenpomaden, weil diese meist täglich über längere Zeit benutzt werden.
Perubalsam wurde (oder wird?) zudem angewendet als Fixateur in der Parfumerie.
Myroxylon balsamum ist übrigens in den Bergwäldern der Küstenregion von San Salvador beheimatet und wird unter anderem auch angebaut auf Jamaika sowie Sri Lanka. Haupterzeugerland für Perubalsam ist aber San Salvador. Interessieren würde mich, wie der Perubalsam zu seinem Namen kommt, wenn er doch nicht aus Peru stammt.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Klinik, Palliative Care
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch