Im Phyto-Forum der „Aerztezeitung“ nahm Professor Karen Nieber zu Wechselwirkungen zwischen Knoblauch und HIV-Medikamenten Stellung:
„Eine klinische Studie mit Saquinavir-Softgel-Kapseln ergab eine starke Abnahme der Wirkstoffkonzentration bei gleichzeitiger Gabe eines konzentrierten Knoblauchextrakts. Diese Senkung trat bei 6 von 9 Probanden auf.“
Selbst 10 Tage nach der Einnahme des Knoblauchpräparats sei diese Wirkung noch nachweisbar gewesen. Diese Ergebnisse müssten allerdings mit Vorsicht betrachtet werden, da in dieser Studie eine Kontrollgruppe fehlte.
Und weiter:
„Eine Studie mit Ritonavir und Knoblauch fand nur eine leichte, nicht signifikante Senkung der Wirkstoffkonzentration über die Zeit. Es gibt Berichte über Magen-Darm-Probleme bei gleichzeitiger Einnahme von Knoblauch-Kapseln mit Ritonavir. Andere Untersuchungen mit Knoblauchöl und Testsubstanzen, die über CYP 3A4 abgebaut werden, fanden keine signifikanten Wechselwirkungen.“
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/article/807622/kein-knoblauch-hiv-therapie.html
Kommentar & Ergänzung:
Ich bin nicht im Detail über diese Studien informiert. Es dürfte sich aber um eine Einnahme von Knoblauchpräparaten über eine gewisse Zeit handeln. Ich habe keine Hinweise dafür, dass gelegentlicher Knoblauchkonsum im Rahmen der normalen Ernährung heikel sein könnte.
Professor Nieber betont aber sehr zu recht:
„Behandelnde Ärzte müssen wissen, welche pflanzlichen Präparate ihre Patienten einnehmen.“
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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