Salbei (Salvia officinalis) wird als Salbeitee, Salbeitinktur oder Salbeiextrakt (Salvia Wild) innerlich gegen Schweissausbrüche bzw. übermässiges Schwitzen eingesetzt.
Im „Phytokodex“ steht, wie schnell die Wirkung eintritt und wie lange sie anhält:
„Antihydrotische Wirkung: Salbeiinfus hemmt die dermale Wasserausscheidung bei gesunden Testpersonen bis zu 52 %. Die Wirkung setzt zwischen dem ersten und vierten Behandlungstag ein und läßt nach neun Tagen wieder nach. Auch eine durch Pilocarpin induzierte Schweißbildung wird rasch antagonisiert.“
Quelle: https://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Salbeiblatt.html
Kommentar & Ergänzung:
Die Anwendung von Salbeizubereitungen gegen übermässiges Schwitzen geht auf ältere Studien und Erfahrungberichte zurück.
Interessant an diesem Zitat ist für mich die zeitliche Eingrenzung der Wirkung, wobei ich aber Angaben dazu vermisse, wie diese Erkenntnis zustande gekommen ist. Um eine Aussage dieser Art in ihrer Glaubwürdigkeit zu prüfen, muss ich den Weg kennen, wie sie entstanden ist.
Ergänzend muss noch erwähnt werden, wann genau diese schweisshemmende Wirkung genutzt werden kann: Bei nervösem Schwitzen, Nachtschweiss bei Patientinnen und Patienten, Schweissausbrüche bei Wallungen in den Wechseljahren, übermässigem Schwitzen aufgrund von Nebenwirkungen bestimmter Medikamente (z. B. manche Psychopharmaka).
Unsinnig ist die Anwendung von Salbei natürlich gegen Schwitzen bei sportlichen Aktivitäten und bei Fieber, weil hier das Schwitzen der Thermoregulation dient.
Interessant ist zudem ein Hinweis im Buch „Biogene Arzneimittel“ von Eberhard Teuscher, Matthias F. Melzig und Ulrike Lindequist (Stuttgart 2004):
„Die antihydrotische, d.h. die Schweisssekretion hemmende Wirkung, ist bei Präparaten aus Frischpflanzen besonders ausgeprägt. Die für diese Wirkung verantwortlichen Stoffe sind nicht bekannt.“
Auch hier hätte ich gerne nähere Angaben.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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