„Der wichtigste Tipp bei Einschlafstörungen ist das Bemühen um Schlafhygiene: Bei zu wenig Bewegung, einem zu hellen und zu lauten Schlafzimmer sind Schlafstörungen vorprogrammiert. Jederzeit hilfreich ist ein entspannendes Lavendelbad. Baldrian, Melisse, Hopfen und Passionsblume wirken bei ausreichender Dosierung gut Schlaf-anstoßend. Im Gegensatz zu synthetischen Schlafmitteln verändern pflanzliche das natürliche Schlafprofil nicht – und machen auch nicht abhängig.“
Quelle:
http://www.kleinezeitung.at/magazin/wellness/apothekenfuehrer/3168662/morgen-graut.story
Kommentar & Ergänzung:
– In den Studien zeigt Baldrianextrakt eine Wirksamkeit erst nach etwa 10 – 14 Tagen. Baldriantee und Badriantinktur wirken möglicherweise unmittelbar via Dufteffekt. Das volle Potenzial zeigen aber auch sie erst mit dieser Verzögerung.
– Ein Lavendelbad macht man ab besten mit Lavendelöl (etwa 8 Tropfen Lavendelöl in etwas Kaffeerahm mischen und dem Badewasser zugeben).
Neben dem Lavendelbad sind als Anwendungsform auch Lavendelsäckchen bewährt Lavendelblüten werden dazu in ein Stoffsäckchen eingenäht, welches unter das Kopfkissen gelegt wird.
– Melisse enthält Melissenöl, das entspannend und beruhigend wirkt, aber sehr teuer ist. Geeignet ist aber auch Melissentee, am besten zubereitet mit frischen Melissenblättern.
Melissengeist enthält zwar Melissenblätter und andere Heilpflanzen (Alantwurzel, Enzianwurzel, Pomeranzenschalen, Angelikawurzel, Ingwerwurzel , Gewürznelken, Galgantwurzelstock, Zimtrinde, Alexandriner-Sennesblätter, Muskatnusssamen, Schwarze Pfefferfrüchte, Kardamomenfrüchte). Den Hauptanteil im Melissengeist macht aber der Alkohol aus (66 Volumen-% Alkohol).
– Hopfen wird oft in Kombinationspräparaten zusammen mit Baldrianwurzel eingesetzt. Hopfentee und Hopfentinktur sind sehr bitter.
– Passionsblumenkraut kommt vor allem in Fertigpräparaten zum Einsatz, zum Beispiel im Relaxane / Zeller Entspannungsdragée zusammen mit Pestwurz, Baldrian und Melisse.
– Ergänzend erwähnt werden soll der Orangenblütentee, der sich im Spitälern und Pflegeheimen als schlaffördernder Abendtee etabliert hat. Orangenblütentee ist beliebt. Seine Wirksamkeit wurde allerdings nie genauer untersucht. Beides gilt auch für den Goldmelissentee.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch