Kiefernnadelöl stammt von Pinus sylvestris (Gemeine Kiefer, Waldkiefer, Föhre), einem bis zu 40m hohen Baum aus der Familie der Kieferngewächse (Pinaceae). Es ähnelt in seiner Zusammensetzung dem Latschenkiefernöl.
Die Gewinnung erfolgt durch Wasserdampfdestillation der frischen Nadeln oder Zweigspitzen (Aetheroleum Pini sylvestris).
Als Hauptkomponente enthält Kiefernnadelöl (+)-alpha-Pinen (bis 50 %), daneben 3-Caren (bis 20 %), Camphen, beta-Pinen, Limonen, Bornylacetat und andere Substanzen.
Es besitzt antimikrobielle und schleimlösende Wirkung bei Husten. Es wird angewendet als bewährtes Mittel bei Katarrhen der Atemwege. Ähnlich wie Pfefferminzöl oder Kamillenblüten eignet sich Kiefernnadelöl ausgezeichnet für die Dampfinhalation. Dafür werden wenige Tropfen Kiefernnadelöl in heißes Wasser gegeben und mehrmals täglich einige Minuten lang inhaliert.
Kiefernnadelöl entfaltet auch als Zusatz im Vollbad eine angenehm befreiende Wirkung auf die Atemwege. Dazu werden ein bis zwei Teelöffel Kiefernnadelöl auf ein Vollbad gegeben, wobei das ätherische Öl zuvor mit Kaffeerahm emulgiert werden sollte.
In der Apotheke oder Drogerie sind fertige Erkältungssalben mit Kiefernnadelöl erhältlich, die man ebenfalls zum Inhalieren oder zum Einreiben auf Brust und Rücken nutzen kann. Nach dem Eincremen verflüchtigen sich die ätherischen Öle mit der Zeit und erreichen auf diesem Weg die Atemwege. Kiefernnadelöl ist vor allem enthalten in Rheumasalben, Sportgels und in Mittel gegen Erkältungskrankheiten (bspw. Perskindol®, Pinimenthol®, Inhalant®, Carmol Sportgel®).
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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