Bei kalten Temperaturen können Kinder einen Pseudokruppanfall erleiden mit bellendem Husten und Atemnot.
In solchen Situationen sollten Eltern nicht zu Erkältungssalben und Ätherischen Ölen greifen.
Ätherische Öle oder Erkältungssalben können nämlich einen Pseudokruppanfall bei Kindern verschlimmern.
Verschlimmernd auf einen Pseudokruppanfall wirke auch Zigarettenqualm, erklärt der Mediziner Wolfgang Becker-Brüser von der pharmakritischen Zeitschrift «Gute Pille – Schlechte Pille».
Hat das Kind einen Pseudokruppanfall, sollte es vor allem beruhigt werden. Denn durch Schreien verschlimmert sich der Anfall. Frische Luft dagegen lindert ihn. Becker-Brüser empfiehlt Eltern, sich mit dem warm angezogenen Kind an das offene Fenster zu stellen. Zur Linderung können darüber hinaus nasse Tücher im Zimmer aufgehängt werden. Ist das Kind in der Lage beschwerdefrei zu schlucken, helfen kühle Getränke.
Die Anfälle treten hauptsächlich nachts oder am Morgen bei Säuglingen und Kleinkindern auf. Ausgelöst werden sie durch eine Entzündung im Bereich des Kehlkopfes.
Dort schwellen die Schleimhäute an und verengen die Atemwege, wodurch das Einatmen schwer fällt.
Wenn das zu schwerer Atemnot führt, sollten Eltern einen Notarzt rufen.
Quelle:
http://www.freiepresse.de/RATGEBER/GESUNDHEIT/Keine-Erkaeltungssalben-bei-Pseudokruppanfall-verwenden-artikel8271752.php
Kommentar & Ergänzung:
Erkältungssalben bestehen aus einer fettigen Grundlage wie beispielsweise Vaseline, in der ätherische Öle und Balsame gelöst vorliegen. Bei äusserlicher Anwendung gelangen die ätherischen Öle durch einen doppelten Weg in den Organismus: Durch Inhalation der flüchtigen ätherischen Öle und durch Aufnahme über die Haut.
Charakteristische Inhaltsstoffe von Erkältungssalben sind:
Perubalsam, Rosmarinöl, Eukalyptusöl, Kampfer, Thymol, Menthol, Terpentinöl, Wacholderöl, Latschenkieferöl, Cineol, Kiefernnadelöl, Salbeiöl.
Bekannte Produkte: Liberol, Pulmex, Vicks VapoRub, Transpulmin, Pinimenthol
Auch abgesehen von Pseudokrupp ist bei Säuglingen und Kleinkindern Vorsicht geboten bei der Anwendung von Erkältungssalben und ätherischen Ölen:
– Bei Säuglingen und Kleinkindern nur Erkältungssalben anwenden, die speziell für diese Altersklasse angeboten werden (bspw. Pulmex Baby, Liberol Baby).
– Keine Menthol-haltigen Erkältungssalben bei Säuglingen und Kleinkindern.
– Ätherische Öle und daraus hergestellte Produkte wie Erkältungssalben bei Säuglingen und Kleinkindern nicht in unmittelbarer Nähe der Atemöffnungen anwenden.
Weitere Hinweise siehe Packungsbeilage der einzelnen Produkte.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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