Der Huflattich (Tussilago farfara) gehört zur Familie der Korbblütler (Asteraceae) und ist eine der ersten Frühjahrsblumen. Seine gelben Blüten kommen vor der Entwicklung der Laubblätter.
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Zytröseli, Märzeblüemli und Teeblüemli sind verbreitete Volksnamen für den Huflattich in der Schweiz.
Die Blütezeit der Pflanze erstreckt sich von Februar bis April. Die Blüten werden von Bienen, Käfern und Schwebfliegen bestäubt und sind in dieser frühen Jahreszeit eine wichtige Nahrungsquelle für die Insekten.
Die Blätter des Huflattich werden oft mit den sehr ähnlichen Blättern der Weißen Pestwurz (Petasites albus) verwechselt.
In der Phänologie fällt die Blüte des Märzeblüemli in den Vorfrühling.
Der Huflattich dient einigen in ihrem Bestand gefährdeten Schmetterlingsarten als Futterpflanze, darunter den Raupen des Alpen-Würfeldickkopffalters (Pyrgus cacaliae), der Großen Bodeneule (Rhyacia lucipeta) und der Gelblichen Alpen-Erdeule (Xestia ochreago).
Huflattich ist eine Pionierpflanze auf mindestens wechselfeuchten, lehmigen oder tonigen Rohböden. Durch menschliches Zutun wächst er gerne an Straßenböschungen, Sandgruben, Baustellen, Erdablagerungen und Steinbrüchen und findet dort manchmal Bedingungen, die zu Massenbeständen führen. An solchen Standorten, die aufgrund menschlicher Tätigkeiten entstanden sind, wird der Huflattich in der Regel bald von anderen Pflanzengesellschaften verdrängt. Nur an natürlichen Standorten wie Bach- und Flussufern hält sich der Huflattich länger.
Im Gebirge wächst er bis in Höhenlagen von etwa 2300 Metern.
Inhaltsstoffe des Huflattich
Huflattich enthält unter anderem Polysaccharide, Schleimstoffe, Sterole, Bitterstoffe und Gerbstoffe.
Heilwirkung
Huflattich ist eine Heilpflanze mit langer Tradition gegen Husten. Wegen dem Schleimgehalt wirkt er vor allem lindernd bei trockenem Reizhusten.
Allerdings enthält die Pflanze Pyrrolizidinalkaloide in geringen Mengen (vor allem Senkirkin und Senecionin). Diese Substanzen sind lebertoxisch und zeigten in Experimenten krebsfördernde Effekte. Deshalb wird empfohlen Huflattich, nicht länger als vier bis sechs Wochen pro Jahr und nicht während Schwangerschaft und Stillzeit einzunehmen.
Ich selber empfehle anstelle des Huflattich den Malvenblütentee gegen trockenen Reizhusten (von Malva silvestris). Am Huflattich freue ich mich einfach als Frühlingsboten.
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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