In der Zeitschrift der Österreichischen Gesellschaft für Phytotherapie (Nr. 5 / 2012) veröffentliche Prof. Dr. Kristina Leuner (Universität Erlangen-Nürnberg) Angaben zum Wirkungsmechanismus von Ginkgo biloba:
„Für Ginkgo biloba Extrakt haben sich in den letzten Jahren die Mitochondrien und die Stabilisierung der mitochondrialen Dysfunktion bei der Alzheimer Demenz als möglicher interessanter Wirkmechanismus herauskristallisiert. Mitochondrien sind die Kraftwerke unserer Zellen, welche die Energie für die unterschiedlichsten Prozesse wie z. B. Neurotransmitter-Freisetzung in unseren Zellen liefern. Es konnte von unterschiedlichen Arbeitsgruppen gezeigt werden, dass die mitochondriale Dysfunktion ein sehr frühes pathologisches Ereignis bei der Alzheimer Erkrankung darstellt. Hierdurch ist die Versorgung der Neuronen mit Energie empfindlich gestört. Diese Fehlfunktion führt zu einem Circulus vitiosus, der z.B. die Proteinablagerung von Amyloid-beta initiiert und verstärkt. Ginkgo biloba Extrakt stabilisiert die mitochondriale Funktion in unterschiedlichsten Alzheimer Modellen und kann somit wahrscheinlich die neuronale Funktion verbessern. In einer aktuellen klinischen Studie zeichnet sich zum ersten Mal eine positive protektive Wirkung von Ginkgo biloba bei älteren Patienten ab, so dass die klinische Anwendung durch diese neuen klinischen Daten unterstützt wird.“
Kommentar & Ergänzung:
Dieses Zitat ist ohne Fachkenntnisse wohl nicht einfach zu verstehen.
Aber Ginkgo biloba ist eine Heilpflanze, die intensiv erforscht wird, und über die es viele Erkenntnisse gibt. Im Zentrum stehen dabei standardisierte Ginkgoextrakte – Ginkgotee oder Ginkgotinktur sind dagegen ungeeignet.
Durch Studien lässt sich zeigen, dass Ginkgoextrakte bei milden Demenzformen das Lernvermögen und die Gedächtnisleistung fördern können. Sie lindern bei degenerativ oder vaskulär bedingter Demenz Symptome wie Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, depressive Vertimmung, Schwindel, Ohrensausen oder Kopfschmerz.
In der Schweiz ist der am besten untersuchte Ginkgoextrakt unter der Bezeichnung Tebokan / Tebofortin im Handel. Tebokan ist die kassenzulässige Form, wenn es ärztlich verschieben wird.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
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