Im Phyto-Forum der „Ärztezeitung“ schreibt Prof. Karin Kraft vom Lehrstuhl für Naturheilkunde an der Universität Rostock über die Wirkung von Kürbiskernöl bei Benigner Prostatahyperplasie (Gutartige Prostatavergrösserung):
„In einer kleinen placebokontrollierten Studie aus Korea von 2009, die sich mit der Wirksamkeit von Kürbiskernen bei benigner Prostatahyperplasie (BPH) befasst, wurden Männer über 12 Monate mit Kürbiskernöl (320 mg/Tag, n =16) oder Placebo (n=7) behandelt, als Hauptzielparameter diente der in klinischen Studien zur benignen Prostatahyperplasie allgemein verwendete „International Prostate Symptom Score“ (IPSS).
Dieser fiel von ca. 18 Punkten innerhalb von 12 Monaten in der Kürbiskerngruppe um 58 Prozent ab, in der Placebogruppe um 39 Prozent. Auch die Lebensqualität und die maximale Harnflussgeschwindigkeit waren nach dieser Zeit im Vergleich zu Placebo deutlich gebessert.“
In der Studie traten keine Nebenwirkungen auf. Das Prostatavolumen änderte sich in beiden Gruppen während der Behandlung nicht.
Damit scheine das seit Jahren zur Behandlung der BPH verwendete Kürbiskernöl in frühen Stadien der BPH bei sehr gutem Sicherheitsprofil wirksam zu sein, schreibt Prof. Kraft. Eine umfangreichere Studie erscheine allerdings erforderlich.
Der hauptsächliche Wirkmechanismus der Kürbiskernöl sei bekannt: Kürbiskernöl hemme die 5-alpha-Reduktase, die Testosteron in DHT (Dihydrotestosteron) umwandelt.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/urologische-krankheiten/prostata/default.aspx?sid=848200&ticket=ST-6181-uXy74FTqFPdfAejAqhK1Ih6ucsjo2Cs7Ht0-20
Kommentar & Ergänzung:
Diese Studie ist von der Probandenzahl her sehr klein und daher anfällig für statistische Verzerrungen.
Kürbiskernöl ist aber auf jeden Fall ein wertvoller Bestandteil einer gesunden Ernährung.
Wikipedia schreibt zur Wirkung von Kürbiskernöl:
„Aufgrund des im Kürbiskern enthaltenen Selen und Vitamin E hat sein Öl eine antioxidative Wirkung und kann den Organismus vor freien Radikalen schützen. Der hohe Anteil an Linolsäure und Phytosterinen soll eine cholesterinsenkende Wirkung haben. Es hat entzündungshemmende Eigenschaften und wird in der Therapie gegen rheumatoider Arthritis unterstützend eingesetzt. Der hohe Gehalt an mehrfach ungesättigten Fettsäuren wirkt gefäßerweiternd kann so den Blutdruck senken und auf diese Weise helfen, Herz-Kreislauf-Schwächen und Blasenleiden vorzubeugen. Zudem wird dem Kürbiskernöl eine positive Wirkung bei Prostata-Adenomen im Anfangsstadium nachgesagt, was aber ebenso wie einige andere angebliche Heilwirkungen dieses Öls bislang nicht durch klinische Studien belegt ist. An Versuchstieren konnten jedoch positive Effekte bei gutartiger Prostatavergrößerung beobachtet werden. Erwähnt sei auch der besonders hohe Anteil an (semi)essentiellem Arginin.“
Man kann aber auch einfach Kürbissamen in die tägliche Ernährung einbauen – das ist auch gesund.
Klar ist allerdings für alle pflanzlichen Prostatamittel: Eine Linderung von Beschwerden kann nur erwartet werden durch langfristige, kontinuierliche Anwendung.
Drei mal pro Woche ein paar Kürbissamen in den Salat – das ist zwar gesund für die Ernährung, aber wohl kaum wirksam gegen Beschwerden bei BPH.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Heilpflanzenexkursionen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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