Das Hand-Fuß-Syndrom ist eine mit schmerzhafter Schwellung und Rötung einhergehende erythematöse Hautveränderung an den Handflächen und Fußsohlen, die hauptsächlich als Begleitreaktion einer antineoplastischen Chemotherapie auftreten kann oder auch im Rahmen einer Sichelzellanämie. Auch sensorische Störungen wie Kribbeln oder Taubheitsgefühl können beobachtet werden. In schweren Fällen kann es zu einer Ablösung der Haut kommen. Das Ausmaß des Hand-Fuss-Syndroms variiert von einer schmerzlosen Schwellung oben genannter Lokalisation (Grad 1), bis hin zu stark schmerzenden Blasen und Hautablösungen mit entsprechenden Funktionseinschränkungen (Grad 3).

Die Pathogenese – also die Entstehung und Entwicklung der Krankheit  – ist ungeklärt.  Die Therapie beschränkt sich deshalb auf symptomatische Maßnahmen wie die Gabe von Schmerzmitteln, Kortikosteroiden, Vitamin B6 oder 10 % uridinhaltigen Cremes.

Zytostatische Arzneistoffe, die das Hand-Fuß-Syndrom auslösen können, sind zum Beispiel Capecitabin, Cyclophosphamid, Cytarabin, Docetaxel, Doxorubicin, 5-FU, Oxaliplatin, Paclitaxel, Sorafenib und Sunitinib.

Quelle: wikipedia

In der Zeitschrift für Phytotherapie (Nr. 4 / 2013) beschreibt Prof. Karin Kraft vom Lehrstuhl für Naturheilkunde an der Universität Rostock eine Heilpflanzen-Anwendung beim Hand-Fuss-Syndrom:

„Einige Chemotherapeutika führen zu Störungen der Sensorik, die sich als Hyp- oder Parästhesie äußert, dem sog. Hand-Fuß- Syndrom. Betroffen sind insbesondere die distalen Finger- und Fußzehenbereiche, wodurch manuelle Tätigkeiten problematisch werden bzw. Gangunsicherheiten auftreten. Eine präventive bzw. symptomlindernde Wirkung wurde bei regelmäßiger Anwendung eines 15- bis 20-minütigen warmen Hand- und Fußbades beschrieben, dem ein Auszug aus jeweils 10 g Ringelblumen- und Kamillenblüten sowie Salbeiblättern (mit 1,5 l kochendem Wasser übergießen, zugedeckt 10 min ziehen lassen, Extrakt mit 1,5 l kaltem Wasser verdünnen) zugesetzt wurde.“

Kommentar & Ergänzung:

Ringelblumenblüten, Kamillenblüten und Salbeiblätter wirken entzündungswidrig und wundheilend. Insofern passt ihre Anwendung zum Hand-Fuss-Syndrom. Karin Kraft verweist in ihrem Beitrag als Quellenangabe zu dieser Anwendung auf einen Artikel in der Wiener Medizinischen Wochenschrift aus dem Jahr 2007:

http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed?filters=&orig_db=PubMed&cmd=Search&term=157%2A%5Bvolume%5D%20AND%20337%5Bpage%5D%20AND%202007%5Bpdat%5D%20AND%20Kern%20E%5Bauth%5D

Die Autoren berichten dort von Beobachtungen an 11 Patienten.

Obwohl Ringelblumenblüten, Kamillenblüten und Salbeiblätter aus einer theoretischen Sicht für dieses Anwendungsfeld plausibel sind, bleiben für mich noch einige Fragen offen. Darum bin ich noch nicht überzeugt davon, ob diese Anwendung sinnvoll ist.

Mehr Sinn machen für mich beim Hand-Fuss-Syndrom die Leinsamen-Bäder. Von dieser Anwendung habe ich auch positive Rückmeldungen aus der Palliative Care.

Heilpflanzen-Anwendungen  können bei Krebs auch andere Beschwerden lindern.

Siehe dazu:

Phytotherapie kann bei Krebs manche Beschwerden lindern

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Heilpflanzenexkursionen in den Bergen / Kräuterkurse

www.phytotherapie-seminare.ch

Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:

Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch

Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch