Bei Schlafstörungen sorgen Schlaftabletten zwar meist für die ersehnte Nachtruhe, doch ist diese grundsätzlich nicht so erholsam wie natürlicher Schlaf. Das trifft auf die meisten Schlafpräparate zu.
Durch Schlaftabletten lässt sich der natürliche Schlaf nicht ersetzen.
Manche Patienten hoffen zwar, durch einen Wechsel des Schlafmedikaments lasse sich das ändern.
Das sei jedoch nicht richtig, erklärt die Landesapothekerkammer Hessen.
Über längere Zeit eingenommene Schlaftabletten können zudem dazu führen, dass der Betroffene Konzentrationsschwierigkeiten entwickeln oder unsicher im Straßenverkehr werden. Außerdem besteht bei rezeptpflichtigen Schlafmitteln ein Risiko, nach kurzer Zeit davon abhängig zu werden.
Empfehlenswert ist es grundsätzlich, die Ursachen für Einschlafstörungen oder Durchschlafprobleme so früh wie möglich zu erkunden. Neben Stress, chronischer Erschöpfung und einer ungesunden Lebensweise kommen auch Krankheiten als Ursache in Frage. Schlaftabletten sind dann häufig nicht das angemessene Mittel gegen die Probleme mit der Nachtruhe. Wer beispielsweise wegen Muskelschmerzen oder rheumatischer Beschwerden nicht schlafen kann, sollte besser eine Schmerztherapie ins Auge fassen, empfiehlt die Landesapothekerkammer. Auch bei Kopfschmerzen, die zum Aufwachen führen, könnten andere medizinische Möglichkeiten sinnvoller sein. Darüber hinaus können auch andere Medikamente für den gestörten Schlaf verantwortlich sein.
Quelle:
https://de.nachrichten.yahoo.com/wechsel-des-schlafmittels-verbessert-schlafqualität-nicht-145107503.html
Kommentar & Ergänzung:
Hier fehlen Optionen der Phytotherapie, die frei sind vom Risiko der Abhängigkeit. Mit pflanzlichen Schlafmitteln lassen sich nicht alle Schlafstörungen erfolgreich behandeln, aber als Option, als Wahlmöglichkeit, sollten sie ernst genommen werden. Schliesslich gibt es bei pflanzlichen Schlafmitteln kein Risiko von Abhängigkeit, keine erhöhte Sturzgefahr, kein Hang-over am nächsten Tag und keine relevante Störung der Schlafarchitektur.
Zudem bietet die Phytotherapie bei Schlafstörungen verschiedene Ansatzpunkte:
– Kräutertees wie Orangenblütentee oder Zitronenmelissentee. Zwar gibt es für Kräutertees keine klinischen Studien, weil hier mangels Patentierbarkeit niemand Geld investiert. Doch Kräutertees haben ihre eigene Qualität nicht zuletzt dadurch, dass sie sich gut als Abendritual eignen und sinnliche Aspekte nutzen (warmes Teewasser, Duft).
– Ätherische Öle wie Lavendelöl und Melissenöl können auf verschiedene Arten zur Anwendung kommen (inhalativ, als Bad, als Einreibung).
– Trockenextrakte zum Beispiel aus Baldrian, Hopfen und Passionsblume eignen sich zur Anwendung als Schlafdragée, wobei oft Kombipräparate Baldrianextrakt / Hopfenextrakt oder Mono-Präparate aus Baldrianextrakt eingesetzt werden.
Hier gibt es für einige Kombi-Präparate und Mono-Präparate klinische Studien, die eine Wirksamkeit zeigen, wobei es allerdings in der Regel 2 – 3 Wochen geht, bis die Wirkung der Heilpflanzen-Extrakte besser ist als bei einem Scheinpräparat (Placebo).
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterwanderungen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch