Senf soll das älteste Gewürz der Welt sein. Bereits in der Antike schwor der griechische Mathematiker Pythagoras, dass Senf den Verstand schärft. Zunächst war Senf offenbar reines Heilmittel, dann erst diente er als Gewürz zum Verfeinern von Speisen.
Senf gehört zur Pflanzenfamilie der Kreuzblütler (Brassicaceen) und ist verwandt mit Raps, Rettich, Meerrettich und Kohl.
Senf verleiht nicht nur Gerichten einen unvergleichlichen Geschmack – er kann auch positive Wirkungen auf den Organismus entfalten.
Die Senf-Paste fördert die Verdauung, regt den Speichelfluss an, Gallensaft und Magensaft werden vermehrt ausgeschüttet. Die Schärfe und die Heilwirkungen werden ausgelöst durch die Senföle. Sie werden freigesetzt, wenn die Körner zerkleinert und fermentiert werden. Senföle helfen der Pflanze bei der Abwehr von Fraßschäden und Mikroorganismen. Senfmehl hat sich auch bei Gelenkbeschwerden in Form von Auflagen / Umschlägen bewährt, ein Senfmehlfußbad wärmt die Füße. Forschungen am Universitätsklinikum Freiburg deuten zudem darauf hin, dass Senf vor Krebs schützen könnte, indem die Senföle krebsauslösende Stoffe unschädlich machen.
Kommentar & Ergänzung:
Senf ist tatsächlich ein interessantes Naturheilmittel. Allerdings sollte man sich gut kundig machen, bevor man Senfauflagen oder Senfmehlfussbäder anwendet. Vor allem bei den Auflagen kann eine zu lange Einwirkungszeit die Haut zu stark reizen und sogar Blasen hervorrufen.
Wichtig: Das Wasser sollte beim Kontakt mit dem Senfmehl nicht heisser als 45°C sein. Bringt man das Senfmehl mit heisserem Wasser in Kontakt, so wird ein Enzym zerstört, das für die Freisetzung der Senföle „verantwortlich“ ist.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterwanderungen in den Bergen / Kräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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