Opiumtinktur gegen Durchfall ist ein altes Arzneimittel, das insbesondere bei schwerem Durchfall zur Anwendung kommt, dabei aber dem Betäubungsmittelgesetz unterliegt.

In Deutschland wurde vor kurzem das Fertigarzneimittel Dropizol eingeführt, das den Apotheken Erleichterung bringt, weil bei der Abgabe Prüfung, Abfüllung und Kennzeichnug entfallen.

Opiumtinktur wirkt über eine Hemmung der Darmperistaltik. Die Dauer der Wirkung wird auf drei bis vier Stunden beziffert.

 

Quelle:

https://www.apotheke-adhoc.de/nachrichten/detail/pharmazie/dropizol-opiumtinktur-als-fertigarzneimittel-antidiarrhoika/

Kommentar & Ergänzung:

In der Schweiz ist Opiumtinktur erhältlich, die nach der Vorschrift des Arzneibuchs (Pharmakopöe) hergestellt ist, und natürlich auch dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt ist. Sie besteht aus Opium, Ethanol 70% ( = Alkohol) und gereinigtem Wasser.

Woraus besteht Opiumtinktur?

Opium wird gewonnen aus getrocknetem Milchsaft des Schlafmohns (Papaver somniferum), der aus den eingeschnittenen, unreifen Kapseln der Pflanze ausläuft.

Opium und damit auch Opiumtinktur enthält ein Gemisch von Opium-Alkaloiden, insbesondere Morphin, Codein, Thebain, Papaverin, Noscapin.

Zwar wird Opiumtinktur  heute nur noch selten eingesetzt.  Isoliert haben Opium-Alkaloide zum Teil aber immer noch grosse Bedeutung:

– Morphin als Schmerzmittel.

– Codein und Noscapin als Hustenstiller (Antitussiva) zur Linderung von trockenem Reizhusten.

– Papaverin zur Behandlung von Krämpfen der glatten Muskulatur (in der Schweiz kein Fertigarzneimittel mehr im Handel).

Diese Beispiel zeigen, dass die Natur durchaus potente Wirkstoffe zur Verfügung stellt, auch wenn Opiumtinktur und Opium-Alkaloide heute nicht mehr zur Phytotherapie gezählt werden.

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