Gundelrebe (= Gundermann, Glechoma hederacea) wird gern verwendet in der Wildkräuterküche. Früher wurde die Pflanze auch Soldatenpetersilie genannt.
Hier dazu ein paar Anwendungsbeispiele:
„Für die Wildkräuterküche sucht man die jungen Blättchen vor der Blüte, also im zeitigen Frühjahr. Ganz junge Gundelrebenblättchen eignen sich hervorragend für Kräuterquark, für Frühlingssuppen, Kräuteromeletts. Sie schmecken aber auch als Würzkraut sehr gut zu Kartoffelsalat, Kartoffelsuppe, Kartoffelklössen – überhaupt zu allen Kartoffelgerichten. Zu Wildkräutersalaten sollte man sie sparsam verwenden, sie schmeckt sonst zu stark vor.“
Quelle: Ernte am Wegrand, von Christine Recht und Max F. Wetterwald, Ulmer Verlag 1997
Zum Osterfest wird die Gundelrebe traditionell in der Gründonnerstagsuppe serviert, die aus neun verschiedenen Kräutern zubereitet wird.
Vor der Kultivierung des Hopfens wurde die Gundelrebe aufgrund ihrer Bitterstoffe zur Konservierung von Bier genutzt.
Als Heilpflanze lässt sich die Gundelrebe in der Antike nicht mit Sicherheit nachweisen.
Sie gilt aber als alte germanische Zauberpflanze und Heilpflanze. Hildegard von Bingen erwähnt sie als Tonikum, für Kopfwaschungen, bei Kopfleiden, gegen Kopfschmerzen, Ohrenleiden, innere Geschwüre sowie Brusterkrankungen. Die Kräuterbücher des 16. und 17. Jahrhunderts empfahlen die Gundelrebe zum Beispiel als Mittel gegen Augenentzündung, Ruhr, Fisteln, Grind und Geschwüre, gegen Eingeweidewürmer, Halsentzündungen, Taubheit und Ohrensausen. Auch zur Wundbehandlung wurde die Pflanze eingesetzt.
Im Verlaufe der Zeit wurde die Gundelrebe also für sehr unterschiedliche Krankheiten und Beschwerden angewendet, wobei aber für keine dieser Indikationen eine Wirksamkeit fundiert belegt ist. Darum spielt die Pflanze in der Phytotherapie heute kaum mehr eine Rolle. Wir haben bei allen potenziellen und möglichen Anwendungsbereichen überzeugendere Heilpflanzen. Gundelrebe enthält wenig ätherisches Öl, etwas Gerbstoffe und Bitterstoffe.
Gundelrebe ist aber auch wertvoll für die Tierwelt, zum Beispiel für Wildbienen, Schwebefliegen und Schmetterlinge:
„Die Bestäubung erfolgt meist durch Hummeln und Pelzbienen. Obwohl manchenorts als unerwünschtes „Unkraut“ betrachtet, muss der Gundermann in Mitteleuropa zu den wichtigsten Frühjahrsblumen für vielerlei Wildbienen gezählt werden. Häufige Blütenbesucher sind auch Schwebfliegen, Wollschweberder Gattung Bombylius sowie Käfer und Ameisen. Schwebfliegen nehmen dabei nur Pollen auf. Auch einige Schmetterlinge zählen zu den Blütenbesuchern (Aurorafalter, Zitronenfalter, Rapsweißling).“
(Quelle: Wikipedia)
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