Auf einer ganzen Reihe von „alternativheilkundlichen“ Websites  wird gerade ätherisches Mönchspfefferöl bei unerfülltem Kinderwunsch propagiert.

So zum Beispiel hier auf einer Website, die konstant durch überzogene Heilungsversprechungen auffällt:

“Das ätherische Öl aus Mönchspfeffer wirkt ähnlich wie das weibliche Sexualhormon Progesteron, das in der zweiten Zyklushälfte vermehrt im Körper gebildet wird. Bei unerfülltem Kinderwunsch wird es sehr erfolgreich eingesetzt, da es die häufigste Ursache dafür – einen Progesteronmangel – ausgleichen kann.

Da Progesteron hauptsächlich in der zweiten Zyklushälfte benötigt wird, massiert man vom 15. Zyklustag an den Unterbauch 2-mal täglich mit einer Mischung aus 1 TL Mandelöl und 2 Tropfen Mönchspfefferöl.“

Quelle:

https://www.zentrum-der-gesundheit.de/aetherische-oele-fruchtbarkeit-steigern-ia.html#toc-2-atherisches-monchspfefferol-bei-unerfulltem-kinderwunsch

Kommentar & Ergänzung:

Diese Empfehlung ist durch und durch Bullshit.

Unerfüllter Kinderwunsch kann unterschiedlichste Ursachen haben. Eine dieser vielen Ursachen ist eine Hyperprolactinämie. Bei Extrakten aus Mönchspfefferfrüchten wurde festgestellt, dass die in manchen Fällen einen erhöhten Prolactinspiegel senken können. Daraus ergibt sich dann theoretisch die Möglichkeit einer günstigen Wirkung, wenn ein unerfüllter Kinderwunsch vorliegt. Aber nur in diesem speziellen Fall.

Dazu kommt: Dieser Prolactin-senkende Effekt wurde bei Mönchspfefferextraken festgestellt, hier wurde aber Mönchspfefferöl empfohlen.

Mönchspfefferfrüchte enthalten zwar 0.3 – 1,8% ätherisches Mönchspfefferöl. Darin sind aber nur die flüchtigen Inhaltsstoffe der Mönchspfefferfrüchte enthalten, die für die Wirksamkeit mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit keine Rolle spielen.

Dazu kommt: Mönchspfefferextrakt muss eingenommen werden, um eine Wirksamkeit zu entfalten. Hier wird aber die Einreibung auf den Bauch empfohlen. Ätherische Öle gehen zwar gut durch die Haut, aber das Mönchspfefferöl enthält nach allem was in der Phytotherapie bekannt ist nicht die relevanten Wirkstoffe.

Das ist also ein Beispiel für eine durch und durch unseriöse Empfehlung, aber damit kann man punkten und Leserinnen und Leser beeindrucken, die keine Fachkenntnisse haben.

Bei Mönchspfefferextrakten ist haupsächlich eine günstige Wirkung bei  Premenstruellem Syndrom (PMS) mit klinischen Studien belegt (Z. B. Premens, Prefemin, Emoton, Oprane.

Wer sich für Wirkstoffe und Heilpflanzen-Anwendungen interessiert, kann dazu fundiertes Wissen erwerben in meinen Lehrgängen, dem Heilpflanzen-Seminar und der Phytotherapie-Ausbildung.