Feigensirup wird als Abführmittel gegen Verstopfung eingesetzt.
Die Feige als Ausgangsmaterial für Feigensirup ist der getrocknete, ganze Fruchtstand des Feigenbaums Ficus carica L. aus der Familie der Maulbeergewächse.
Die Feige enthält als Inhaltsstoffe Invertzucker (bis zu 70%), Pektine (ca. 5%) und organische Säuren (Fruchtsäuren).
Vor allem aufgrund des Gehaltes an Fruchtsäuren hemmen Feigen die Flüssigkeitsaufnahme aus dem Darm. Der erhöhte Wassergehalt im Darm hält den Stuhl weich und es kommt zudem zu einer Volumenvergrösserung des Darminhaltes, was einen anregenden Effekt auf die Darmbewegungen hat (verstärkte Peristaltik).
Diese osmotische Wirkung hat eine milde abführende Wirkung zur Folge.
In der Regel wird die milde abführende Wirkung der Feigen in Feigensirup verstärkt, wofür es zwei verschiedene Varianten gibt.
Feigensirup mit Mannitol oder Sorbitol gegen Verstopfung
Die erste Variante besteht aus einem osmotischen Wirkungsansatz durch Zusatz von Mannitol oder Sorbitol.
Mannitol (= Mannit) ist ein Zuckeralkohol, der in der Natur insbesondere in Braunalgen, Pilzen, Flechten, Ölbaumgewächsen und Braunwurzgewächsen vorkommt.
Der Name Mannitol bezieht sich wohl auf den süssen Saft der Manna-Esche (Fraxinus ornu, Oleacea), der 13% Mannitol enthält. Zur Gewinnung von Manna wird die Rinde des Baumes eingeritzt und der ausgetretene und erstarrte Saft gesammelt.
Am Ursprung des Namens steht aber wohl das biblische Manna (Himmelsbrot), das in Bibel und Koran als Speise beschrieben wird, die den Israeliten auf ihrer 40-jährigen Wanderschaft durch die Wüste als Nahrung gedient haben soll. Herkunft und Zusammensetzung dieses biblischen Mannas sind allerdings nicht geklärt.
Mannitol kann aber auch aus Fructose (Fruchtzucker) synthetisiert werden.
Im Feigensirup verstärkt Mannitol die osmotische Wirkung der Fruchtsäuren, indem es ebenfalls Wasser im Darm zurückhält und dadurch den Stuhl weich hält und die Darmperistaltik anregt.
Ein Feigensirup mit Manna ist von Schoenenberger im Handel. Der Schoenenberger®
Manna-Feigen-Sirup besteht aus echtem, natürlichem Manna und einem wässrigen Extrakt aus getrockneten Feigen. Er kann auch in der Schwangerschaft eingenommen werden und ist für Kinder geeignet.
Sorbitol ist ebenfalls ein Zuckeralkohol, der nur zu einem kleinen Teil vom Organismus aufgenommen wird, dadurch Wasser im Darm zurückhält, den Stuhl weicher macht und die Peristaltik anregt.
Sorbitol (= Sorbit) kommt in der Natur in vielen Früchten und insbesondere in Kernobstsorten vor.
Ursprünglich wurde Sorbitol aus den Früchten der Eberesche (Vogelbeere, Sorbus aucuparia) gewonnen. Sie enthalten bis zu 12 % Sorbitol. Der Name Sorbitol bezieht sich auf das Vorkommen in Sorbus.
Industriell wird Sorbitol hergestellt aus Glucose (Traubenzucker).
Es hat auch Bedeutung als Zuckeraustauschstoff zur Süssung von Diabeteslebensmitteln und zahnschonenden Bonbons und Kaugummis (die in grösseren Mengen daher osmotisch Durchfall erzeugen können).
Quelle: Wikipedia
Ein Feigensirup mit Zusatz von Sorbitol ist im Handel von Zeller in Romanshorn unter dem Namen Pursana®.
Feigensirup mit Senna gegen Verstopfung
Die zweite Variante besteht im Zusatz von Senna-Extrakt. Die Sennespflanze (Senna alexandrina) stammt aus den warmen, trockenen Gebieten somit vom nördlichen Zentralafrika über den Sudan, Ägypten, östlich über Arabien bis Südindien. Sennesblätter und Sennesfrüchte enthalten als Wirkstoffe Anthranoide, die im Dickdarm abführend wirken. Sie werden eher für kurzfristige Anwendungen empfohlen. In der Schweiz gibt es zur Anwendung gegen Verstopfung den Zeller Feigensirup mit Senna, der auch in vielen Kliniken und Pflegeheimen eingesetzt wird.
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