Koriander (Coriandrum sativum) ist nicht nur ein beliebtes Gewürz. Insbesondere das aus den Früchten gewonnene ätherische Korianderöl wirkt antibakteriell und eignet sich zur äusserlichen Anwendung auf der Haut. Hauptbestandteil des ätherischen Korianderöls ist Linalool, das unterschiedliche Bakterienstämme hemmt und in einer Konzentration von 1% zuverlässig gegen Streptokokken und multiresistente Staphylokokken wirkt. Die Universitäts-Hautklinik in Freiburg im Breisgau verwendet rund 1000 kg Rezepturen mit Korianderöl pro Jahr in der stationären Therapie und reduziert damit den Verbrauch von Antibiotika.
Prof. Dr. med. Christoph Schempp, Oberarzt an der Klinik, sagt zu diesen Anwendungen: «Bei einer 1%igen Konzentration eignet es sich hervorragend für die Behandlung von Neurodermitis, Ekzemen, Wund- und Gürtelrose sowie von Impetigo im Gesicht.»
Ätherisches Korianderöl lasse sich hervorragend in Ölen und Emulsionen einarbeiten. Wichtig sei es, Antioxidantien in üblicher Konzentration dazu zu geben.
Eine breite antiseptische und zudem eine milde entzündungshemmende Wirkung bei guter Verträglichkeit konnte für Korianderöl nachgewiesen werden. Eingearbeitet zu 1% in eine Lipolotion wird es zur begleitenden Basispflege bei empfindlicher Haut in den Handel gebracht.
Das Präparat beruhigt entzündete Haut, beseitigt wegen seiner antibakteriellen Wirkung eitrige Pusteln zum Beispiel bei Akne und hemmt Candida-Hautpilz, wirkt schmerzlindernd und hat «vorzügliche Eigenschaften».
Koriander wurde schon in der Antike von Plinius gelobt als Mittel gegen schlecht heilende Wunden.
Quellen:
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2008/daz-16-2008/fortschritt-fuer-die-haut
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/pdf/10.1111/j.1610-0387.2008.06704_supp.x
https://www.tagesanzeiger.ch/leben/mit-dueften-heilen/story/26858567
https://www.tagesanzeiger.ch/wissen/medizin-und-psychologie/pflanzen-fuer-die-kranke-haut/story/19755906
https://blog.mededition.ch/8-blog/339-phytotherapie-in-der-dermatologie.html
Kommentar & Ergänzung zu Koriandeöl:
Korianderöl verdient grössere Beachtung. Seine gute Verträglichkeit und seine vielfältige Wirkung sprechen für die Anwendung in der Dermatologie. Die Wachstumshemmung gegen Hautpilze und die antibakterielle Wirkung ist in Labortests gut belegt worden, selbst Korianderöldämpfe sind noch gegen Bakterien wirksam.
Interessant ist, dass Korianderöl zu etwa 60 – 70 % aus Linalool besteht. Linalool ist zu 20 – 50% auch ein Hauptbestandteil des Lavendelöls. Da besteht offensichtlich eine gewisse Verwandtschaft in der Zusammensetzung – und auch bei der guten Verträglichkeit.
Korianderfrüchte und das in ihnen enthaltene ätherische Öl unterscheiden sich in Geruch/Geschmack im Übrigen deutlich von demjenigen des Korianderkrauts. Manche Menschen haben eine deutliche Abneigung gegen Korianderkraut.
Wer sich vertieftes Wissen über Wirkstoffe und Heilpflanzen-Anwendungen erwerben möchte, kann das in meinen Lehrgängen, dem Heilpflanzen-Seminar und der Phytotherapie-Ausbildung.