Ingwer bietet weit mehr als ein würziges Aroma. Die scharfe Knolle lindert viele gesundheitliche Beschwerden und ist somit ein echtes Naturheilmittel.
Der Ingwer«(Zingiber officinale) stammt aus den Tropen und Subtropen und wird in Ländern wie Indien, China oder Nigeria angebaut. Schon der berühmte Philosoph Konfuzius soll die heilende Wirkung des Ingwers erwähnt haben. Im neunten Jahrhundert wurde die Pflanze auch im deutschen Sprachraum bekannt.
Der Ingwerwurzelstock ist reich an ätherischen Ölen. Er enthält unter anderem Sesquiterpene, Curcumin, α-Farnesen und Gingerole. Letztere sorgen für den scharfen Geschmack des Ingwers. Sie sind jedoch nicht nur für den Geschmack zuständig, sondern auch für die heilsame Wirkung. In der chemischen Struktur und der Wirksamkeit sollen Gingerole dem Aspirin ähnlich sein. Sie wirken schmerzlindernd und helfen bei Übelkeit, Blähungen oder Krämpfen im Darmbereich. Durch die Appetitanregung, werden zudem reichlich Verdauungssäfte produziert. Ingwerwurzelstock regt aber auch die Gallensaftproduktion an und erleichtert dadurch die Fettverdauung.
Während der Schwangerschaft sollte man Ingwer lieber meiden, denn bestimmte Inhaltsstoffe könnten frühzeitige Wehen auslösen. Auch Menschen mit einem empfindlichen Magen oder einem zu hohen Blutdruck sollten besser auf das Gewürz verzichten.
Ingwer als Gewürz
Zu Beginn wurde das Gewürz vor allem für asiatische Gerichte wie Currys oder Sushi benutzt. Heute findet Ingwer in der Küche eine vielfältige Verwendung. Im Herbst gibt er zum Beispiel Kürbissuppen den richtigen Pepp. Ausserdem findet man in den Verkaufsregalen viele Ingwerprodukte. Die Auswahl reicht von Kapseln bis zu Süssigkeiten wie Bonbons oder schokoladenüberzogene Ingwerstäbchen. Darüber hinaus ist eine vielfältige Auswahl an Teevarianten im Handel.
Ingwer kommt also als Gewürz gut an und liegt im Trend. Der Ingwerwurzelstock ist gleichzeitig aber auch noch sehr gesund.
Quelle:
http://www.krankenversicherer.ch/index.taf?id=001rvk_990802&lang=de&newsaction=details&ic=25092012.fum&ec=2261&lid=2&clientid=C51.008&cli_clientid=C51.001&cli_ic=25092012.fum&cli_ec=2352
Kommentar & Ergänzung:
Ingwer ist ein gutes Beispiel für eine Heilpflanze, die sowohl als Gewürz als auch als Heilpflanze bedeutend ist. In Vordergrund steht die Wirkung bei Verdauungsstörungen wie Blähungen und Völlegefühl. Bei der Übelkeit geht es vor allem um Reiseübelkeit, aber auch um Übelkeit während Chemotherapie oder nach Operationen.
Bei der Schwangerschaftsübelkeit ist die Situation widersprüchlich. Die Arzneimittelbehörden und ein grosser Teil der Phytotherapie-Fachliteratur lehnt die Anwendung sicherheitshalber und auch aus juristischen Gründen ab. Weil Ingwer die Peristaltik im Darm anregt, lasse sich nicht ausschliessen, dass auch Bewegungen der Gebärmutter angeregt werden, was dann wehenauslösend wirken könnte.
Die Gingerole beeinflussen im Labor die iNOS (inducable NO-Synthase), was möglicherweise Auswirkungen auf die glatte Muskulatur hat und so eine Verengung oder Erweiterung der Blutgefäße hervorrufen kann (Quelle: Wikipedia).
Aber das ist alles etwas vage und konkrete Fallbeispiele von Problemen, die durch Ingwer in der Schwangerschaft ausgelöst wurden, sind mir in der Fachliteratur noch nicht begegnet und Ingwer wird weltweit bei Übelkeit und Erbrechen in der Schwangerschaft eingesetzt. Dass in der Schwangerschaft generell mit Arzneimitteln vorsichtiger umgegangen wird, ist aber sicher angemessen.
Der Vergleich mit Aspirin ist etwas heikel, weil es zwischen Aspirin und Gingerolen zwar gewisse Ähnlichkeiten, aber auch viele Unterschiede gibt. Das genau aufzudröseln würde aber den Rahmen hier sprengen.
Interessant ist zudem der Inhaltsstoff α-Farnesen. Er «findet sich beispielsweise in der Schale von Äpfeln und anderen Früchten und ist Träger des charakteristischen „Grüner-Apfel-Aromas“. Oxidation durch Luft führt zu Verbindungen, die letztendlich zum Zelltod der äußeren Zellschichten der Frucht führen, wie man sie an den braunen Verfärbungen bei Druckstellen von Äpfeln beobachten kann.» (Quelle: Wikipedia).
Hoher Blutdruck ist in der Phytotherapie-Fachliteratur keine Kontraindikation für Ingwer.
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