Lehren und Lernen sind Herausforderungen, die sich in den letzten Jahrzehnten stark verändert haben.
Eduard Kaeser hat dazu in der WOCHENZEITUNG (WOZ) Interessante Gedanken veröffentlicht.
Zitat:
„Deshalb bedeutet Lernen heute zuallererst: lernen, mit seiner Aufmerksamkeit sorgfältig zu hantieren; im immensen Angebot des Netzes sich sein eigenes Urteil bilden können; sich zum Connaisseur von Information entwickeln.
Wenn der Vergleich vielleicht auch etwas weit hergeholt erscheint: Der Connaisseur französischer Weine ist nicht die Person, die sich durch möglichst viele Flaschen vom Norden bis zum Süden Frankreichs getrunken hat, sondern jene, die im riesigen Angebot der Chateaux, Terroirs, Rebsorten und Appellationen eine Ordnung herzustellen gelernt hat, die ihr etwas sagt. Ihre Informationen über den Wein sind in ihr selber angelagert. Sie hat etwas über Wein an sich selbst erfahren. Und gerade das macht ihr Expertentum aus, die Fähigkeit, andere etwas zu lehren.
Und vor allem: Sie verantwortet ihr Wissen. Diese Verantwortung und Glaubwürdigkeit des Wissens spielt auch im Web 2.0 eine zentrale Rolle. Sie sind der Goldstandard des Lehrens und Lernens.“
Eduard Kaeser hat bis im Sommer 2012 als Gymnasiallehrer unterrichtet. Der 1948 geborene Physiker und Philosoph schreibt zu Themen rund um die Frage, was den Menschen im Zeitalter zunehmender technologischer Durchdringung von Lebenswelten ausmacht.
Quelle:
http://www.woz.ch/1238/lernen-im-zeitalter-von-web-20/eine-handvoll-trivialitaeten
Kommentar & Ergänzung zu „Lehren und Lernen“:
Der Umgang mit Information und Wissen hat sich sehr verändert. Früher war Information und Wissen selten und nur mit grossem Aufwand zu bekommen.
Heute ist im Internet mit einer Suchmaschine zu jedem Stichwort innert Sekunden und ohne direkte Kosten ein riesiges Angebot an Information zugänglich.
Aber die Qualität und die Relevanz dieser Informationen ist sehr unterschiedlich und oft schwer einzuschätzen.
Deshalb ist es heute beim Lehren und Lernen von zentraler Bedeutung, die Kompetenz zu erwerben, mit diesem riesigen Angebot an Informationen umzugehen.
Da gilt auch für den Bereich der Phytotherapie. Über Heilpflanzen findet man im Internet sehr viele Aussagen von krass unterschiedlicher Qualität. Ausbildungen und Weiterbildungen in diesem Bereich sollten deshalb das nötige Wissen dazu vermitteln, wie sich die Spreu vom Weizen trennen lässt. Das ist ein wichtiges Anliegen in meinen Lehrgängen, dem Heilpflanzen-Seminar und der Phytotherapie-Ausbildung.
Schauen Sie sich die Kursauschreibungen an, wenn Sie sich in diesem Bereich fundiertes Wissen erwerben möchten.