Das Online-Medium „zentralplus“ hat über die esoterisch ausgerichteten „Wohlfühltage“ in Luzern berichtet. Dabei kam auch die Frage auf, wie man sich vor unseriösen Heilversprechen schützen kann.
Zitiert wird dabei unter anderem das Luzerner Gesundheitsdepartement mit folgendem Tipp: «Bei Angeboten, die nicht von der Krankenversicherung – Grund- oder Zusatzversicherung – übernommen werden, ist generell der Nutzen kritisch zu hinterfragen. Unserer Erfahrung nach können die Personen, die diese Angebote in Anspruch nehmen, dies gut einordnen.»
Taugt dieser Tipp etwas?
Gegen den Rat, Angebote, die nicht von der Grundversicherung oder Zusatzversicherung übernommen werden, kritisch zu hinterfragen, ist sicher nicht falsch. Man könnte allerdings daraus den Schluss ziehen, dass das bei Angeboten, die über Grundversicherung oder Zusatzversicherung abgerechnet werden, weniger nötig sei.
Das wäre jedoch sehr irreführend. Im Bereich der (nichtärztlichen) Zusatzversicherungen gibt es nicht ansatzweise eine fundierte Qualitätssicherung.
Und wie steht es bei der Grundversicherung? In diesem Bereich muss ja jede Leistung von einem Arzt oder einer Ärztin verordnet werden. Im Bereich der Medizin gibt es eine Qualitätssicherung, die zwar nicht garantieren kann, dass keine Fehler geschehen, aber es existiert wenigstens so etwas.
Im Bereich der ärztlichen Komplementärmedizin existiert eine relevante Qualitätssicherung jedoch nicht.
So einfach, wie die Gesundheitsdirektion in Luzern das darstellt, ist es also nicht, sich vor unseriösen Heilversprechen zu schützen. Und gerade Esoterikmessen überquellen in der Regel mit grenzenlosen Heilversprechen. Und die Firmen, die Produkte im Bereich Naturheilkunde und Komplementärmedizin herstellen, haben die gleichen Marketingtricks drauf wie die klassische Pharmaindustrie.
Klärt wenigstens der Konsumentenschutz in diesem Bereich auf? Auch nicht wirklich.
Was bleibt:
Lerne, Heilversprechen kritisch unter die Lupe zu nehmen
Konsumentinnen und Konsumenten, Patientinnen und Patienten brauchen ein Grundwissen darin, wie sich fundierte Informationen von leeren Werbeaussagen unterscheiden lassen. Sie dabei zu unterstützen, ist inzwischen eine meiner wichtigsten Aufgaben. Wenn Sie dazu Wissen brauchen können, kommen Sie mal in einen meiner Lehrgänge, dem Heilpflanzen-Seminar oder der Phytotherapie-Ausbildung. Um es etwas zugespitzt zu sagen: Sie werden das Kursgeld wieder einsparen mit unnützem „Schrott“, den Sie nicht zu kaufen brauchen.
Siehe auch:
Naturheilkunde: Woran erkennen Sie fragwürdige Aussagen?
Quelle des Zitats:
DEBATTE UM WOHLFÜHLTAGE IN LUZERN
Die gefährliche Welt der Wunderheiler (zentralplus)