Iberogast ist ein pflanzliches Heilmittel zur Linderung von Verdauungsbeschwerden. Das Präparat wird in Tropfenform eingenommen, kommt recht häufig zum Einsatz und wird auch oft ärztlich verschrieben.
Iberogast kommt zur Anwendung bei funktionellen und motilitätsbedingten Magen-Darm-Erkrankungen wie Reizmagen- und Reizdarmsyndrom, sowie zur unterstützenden Behandlung der Beschwerden bei Magenschleimhautentzündung (Gastritis).
Solche Erkrankungen zeigen sich hauptsächlich durch Beschwerden wie Magenschmerzen, Völlegefühl, Blähungen, Magen-Darm-Krämpfen, Übelkeit und Sodbrennen.
Welche Zusammensetzung hat Iberogast?
Das Präparat ist in zwei Varianten im Handel:
► Iberogast classic:
Bittere Schleifenblume, Angelikawurzel, Kamillenblüten, Kümmelfrüchte, Melissenblätter, Pfefferminzblätter, Schöllkraut, Süßholzwurzel, Mariendistelfrüchte.
Wenn sich die Beschwerden trotz Anwendung von Iberogast Classic nicht bessern, sollte nach einer Woche ein Arzt oder eine Ärztin konsultiert werden, um organische Ursachen auszuschliessen. Die zeitliche Begrenzung häng aber wohl auch damit zusammen, dass Iberogast classic Schöllkraut enthält. Diese Pflanze wurde in seltenen Fällen mit einer Leberschädigung in Verbindung gebracht, wobei der Zusammenhang allerdings nicht eindeutig geklärt ist.
► Iberogast advance
Die Zusammensetzung ist gleich wie bei Iberogast classic, aber ohne wie Iberogast classic, jedoch ohne Angelikawurzel, Schöllkraut, Mariendistelfrüchte. Auch hier wird eine ärztliche Abklärung empfohlen, falls die Beschwerden innert einer Woche nicht bessern. Weil Iberogast advance kein Schöllkraut enthält, wird es aber auch oft für längerdauernde Anwendungen eingesetzt.
Kommentar:
Ungewöhnlich ist, dass Iberogast aus 9 beziehungsweise 6 verschiedenen Heilpflanzen zusammengesetzt ist. Der Trend in der Phytotherapie geht eher in Richtung von Mono-Präparaten (also nur eine Heilpflanze als Bestandteil). Das Präparat ist aber beliebt und es gibt auch Studien, die eine Wirksamkeit plausibel machen.
In einigen doppelblinden, placebo-kontrollierten Studien mit über 500 Patienten konnte für Iberogast classic gezeigt werden, dass Beschwerden wie saures Aufstossen, Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, frühes Sättigungsgefühl, Appetitlosigkeit, Blähungen sich verbesserten – allerdings nach einer Behandlungsdauer von 4 Wochen. Schaut man sich die Heilpflanzen an, die in Iberogast enthalten sind, dürfte die Wirksamkeit vor allem an entzündungswidrigen und krampflösenden Eigenschaften liegen. Ausserdem kann das Präparat die Magenentleerung beschleunigen.
Wenn Sie die pflanzlichen Heilmittel besser verstehen wollen, dann können sie sich dieses Wissen erwerben in meinen Lehrgängen, dem Heilpflanzen-Seminar und der Phytotherapie-Ausbildung.