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Übermedikalisierung – ein Problem in Medizin und Naturheilkunde

Gesellschaftliches

Avatar-FotoMartin Koradi18.09.2008

Während langer Perioden der Menschheitsgeschichte waren Arzneimittel rar und teuer. Das hatte zwar den gravierenden Nachteil, dass ärmere Bevölkerungsschichten sich eine Behandlung oftmals gar nicht leisten konnten. Vorteilhaft daran war jedoch, dass solch teure Arzneimittel wohl auch sparsamer und gezielter eingesetzt wurden.
Während Arzneimittelknappheit in vielen Weltgegenden auch heute noch ein bitteres Problem ist, werden wir in Mitteleuropa von Medikamenten geradezu überschwemmt. Sie werden nicht mehr nur zur Heilung bestimmter Krankheiten eingesetzt, sondern in zunehmendem Masse auch zur Lebensbewältigung im Alltag: Diese Medikalisierung des Alltags hat dank industrieller Produktion und Massenvertrieb der Heilmittel inzwischen bedenkliche Ausmasse erreicht. Stark zugenommen hat die Einstellung, dass der eigene Körper, die eigene Psyche und das eigene Wohlbefinden medikamentös beliebig, rasch und ohne Bedenken manipuliert werden können.

Muskelaufbaupräparate, Vitaminpillen, Appetitzügler…

…Stimmungsaufheller, Bräunungspillen, Abführmittel, Angstlöser, Schlafbringer, Muntermacher, Entspanner, Schmerzstiller, Konzentrationsförderer, Leistungsverbesserer, Stressbewältiger….. – sie alle sollen dazu beitragen, Körper und Psyche stärker in den Griff zu bekommen. Wofür eigentlich? Um besser zu funktionieren? Perfektere Leistungen zu erbringen? Begehrter zu sein auf dem Arbeits- oder Partnerschaftsmarkt?
Mir scheint diese Entwicklung ungesund. Sie wird ständig gefördert durch eine Industrie, die laufend neue Produkte lanciert. Selbst viele Naturheilmittel versprechen mehr oder weniger deutlich, dass wir mit ihrer Hilfe Körper und Psyche besser in den Griff bekommen. Wenn mir beispielsweise eine Bekannte erzählt, dass sie sich nicht mehr vorstellen kann, wie sie ihren Alltag ohne Schüssler Salze bewältigen könnte, dann scheint mir das eine ausgewachsene psychische Abhängigkeit zu sein. Im Bereich der Heilpflanzen verspricht zum Beispiel der Aloe-vera-Boom umfassende Problemlösungen und entwickelt zunehmend Züge einer Heilslehre.

Sehr bedenklich ist, dass die Einnahme von Medikamenten in den letzten Jahren immer stärker auch bei Kindern und Jugendlichen zur verbreiteten Problemlösungsstrategie wurde. Wenn Säuglinge nicht schlafen wollen; wenn Schulkinder unruhig sind, sich nicht konzentrieren können oder unter Schulstress leiden; wenn Jugendliche über Kopfschmerzen oder Nervosität klagen: Immer häufiger wird die Störung durch Einnahme von Medikamenten behoben. Und das geschieht auch oft mit Naturheilmitteln. Ein Kind kann kaum mehr den Ellbogen am Tisch anschlagen, ohne dass Sekunden später mehrere Leute mit Globuli und Notfall-Tropfen von Dr. Bach dastehen.

Ein Notfall?

Natürlich sind Globuli und Notfall-Tropfen unschädlich. Aber mit dieser Übermedikalisierung gibt man dem Kind zu verstehen, dass es bei jedem geringsten Zwischenfall Hilfe von aussen braucht. Kinder lernen so frühzeitig, dass es möglich und üblich ist, Unpässlichkeiten, Spannungszustände oder Verstimmungen durch bestimmte Stoffe zu manipulieren. Man unterminiert damit schon früh ihr Vertrauen, dass sie solche Situationen auch selber bewältigen können. Die damit etablierte Überzeugung, auf irgendwelche Mittelchen angewiesen zu sein, könnte als Wegbereiter dienen für späteren Medikamentenmissbrauch.

Nichts gegen den gezielten, verantwortungsbewussten Einsatz von Arzneimitteln, seien es nun solche aus Heilpflanzen oder aus synthetischen Substanzen. Die ungesunde Übermedikalisierung unseres Alltages aber dient wohl vor allem der Stabilisierung krankmachender Verhältnisse. Was in Familie, Schule, Arbeitswelt und Gesellschaft schief läuft, soll durch Medikamente zumindestens erträglich gemacht werden. Anstatt die Übel an der Wurzel zu packen und krankmachende Verhältnisse soweit wie möglich zu verändern, werden Körper und Psyche medikamentös in den Griff genommen, damit sie sich den ungünstigen Bedingungen anpassen. Gesünder wäre wohl genau das Gegenteil: Dass wir uns medikamentös weniger in den Griff nehmen und stattdessen unseren Alltag möglichst lebensfreundlich gestalten.

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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