Nach dem Baden im Schwimmbad kann man an einer Schwimmbad-Otitis erkranken – einer Schwimmbad-Ohrenentzündung. Grund: Mit dem Wasser sind Erreger, meist Bakterien, in den Gehörgang gelangt und haben sich dort eingenistet. Schon am nächsten Tag können Ohrenschmerzen auftreten.
Durch den Aufenthalt im Wasser weicht die Haut im äußeren Gehörgang auf, der natürliche Fettschutz wird abgebaut. Chlor, das in Schwimmbädern zur Desinfektion verwendet wird, beschleunigt diesen Vorgang. Aber prinzipiell dasselbe geschieht auch in Badeseen oder im Meer. Ist der Hautschutz im Ohr erst einmal aufgelöst, haben Krankheitserreger ein leichtes Spiel: Mühelos dringen sie in die Haut ein, vermehren sich und lösen eine lokale Entzündung aus.
Schwimmbad-Otitis ist in den Sommermonaten eine sehr häufige Diagnose in den Praxen der Hals-Nasen-Ohren-Ärzte. Damit es nicht dazu kommt, empfielt Dr. Michael Deeg vom Berufsverband der HNO-Ärzte, die Ohren richtig zu pflegen. Das heißt vor allem, sie nicht selbst zu reinigen und keinesfalls Wattestäbchen zu verwenden. Zudem ist es zur Rückfettung der Haut empfehlenswert, während der Badesaison vorbeugend nach jedem Schwimmbadbesuch einen Tropfen Olivenöl oder Babyöl ins Ohr zu tröpfeln.
Zur Behandlung einer Schwimmbad-Otitis legt der HNO-Arzt unter anderen einen Gazestreifen mit entzündungshemmender Salbe in den Gehörgang ein. Selbst Infektionen mit Problemkeimen seien dadurch innerhalb einer Woche zu heilen.
Quelle: www.aerztezeitung.de
Kommentar & Ergänzung: Mit Olivenöl der Schwimmbad-Otitis vorbeugen
Mehr aus dem Bereich der traditionellen Naturheilkunde stammt die Empfehlung, Otitis (Ohrenentzündung) bzw. Ohrenschmerzen mit Zwiebelauflagen / Zwiebelwickel zu behandeln.
Zwar ist die genauere Wirkungsweise dieser Anwendung nicht bekannt und Dokumentationen dazu fehlen.
Inhaltsstoffe der Zwiebel wirken entzündungswidrig und antibakteriell.
Immerhin schaffen es Zwiebelwickel bzw. Zwiebelauflagen sogar ins Fachbuch “Leitfaden Phytotherapie” von Schilcher / Kammerer / Wegener (Urban & Fischer Verlag 2007):
“Erst durch das Zerkleinern der Zwiebel werden durch die vorhandenen Enzyme die pharmakologisch aktiven Inhaltsstoffe freigesetzt. Durch die Wärme gelangen die flüchtigen Schwefelverbindungen in den Bereich des Mittelohrs. Hinzu kommt der Wärmeeffekt der Zwiebelauflage, was zusätzlich zu einer Schmerzlinderung führen kann.”
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