Durch eine Studie fanden britische Wissenschaftler heraus, dass eine Tasse Tee gegen alle Arten von Stress hilft. Gemäss einer Umfrage trinken 68 Prozent der Briten in Krisensituationen Tee. Rund die Hälfte findet durch eine Tasse Tee deswegen Ruhe, weil sie diese Tätigkeit an typisch britische Vorbilder wie beispielsweise die Queen erinnert.
Britische Wissenschaftler haben nun also bestätigt, was ihre Landsleute schon lange wussten: Eine Tasse Tee hilft gegen jede Art von Stress. Die Forscher der City University London stellten für eine Studie 42 Versuchspersonen eine Kopfrechenaufgabe. Die Hälfte der Freiwilligen bekam anschliessend eine Tasse Tee zu trinken, die andere Hälfte nur ein Glas Wasser. Dabei stellten die Wissenschaftler fest, dass das Stresslevel der Wassertrinker nach dem Rechnen um ein Viertel höher war als zu Beginn, während es bei den Teetrinkern um vier Prozent sank und sich diese damit sogar entspannter fühlten als vor dem Test.
Gemäss einer Umfrage trinken 68 Prozent der Briten in Krisensituationen Tee. Etwa 60 Prozent begründeten dies vor allem mit dem Trost und der Wärme, die sie sich davon versprechen. Knapp die Hälfte sagten jedoch auch, sie fänden durch eine Tasse Tee darum Ruhe, weil sie die Tätigkeit an typisch britische Vorbilder wie beispielsweise die Queen erinnere. «Die Studie zeigt, dass die sozialpsychologischen Aspekte des Teetrinkens die chemischen Auswirkungen auf unsere Körper und Gehirne noch verstärken», erklärte einer der Autoren der Studie.
Quelle: www.focus.de
Kommentar & Ergänzung: Teetrinken hilft gegen Stress
Ja – Teetrinken ist auch ein Ritual. Das gilt nicht nur für Schwarztee, sondern genauso für Kräutertees. Und solche Teerituale können günstige Wirkungen auf unsere Gesundheit ausüben, abhängig von dem, was für Erwartungen wir mit ihnen verbinden.
Leider schreibt die Zeitschrift „Focus“ nicht, ob und wo diese Studie veröffentlicht wurde und die beschreibenen Details dazu sind knapp. Das erschwert eine seriöse Einschätzung.
In der Phytotherapie sind Heilpflanzen-Tees eine wichtige Anwendungsform. Leider sind die wissenschaftlichen Erkenntnisse über die Wirksamkeit von Heilpflanzen-Anwendungen in Form von Kräutertees sehr beschränkt. Für Hersteller von Produkten im Bereich Phytotherapie bzw. Pflanzenheilkunde ist es nicht interessant, Geld in die Erforschung der Wirkungen eines Kräutertees zu investieren. Ein Johanniskrauttee oder ein Baldriantee beispielsweise lässt sich nicht patentieren. Jeder andere Verkäufer von Johanniskrauttee oder Baldriantee könnte die Erkenntnisse auch für sich nutzen.
Darum werden fast nur Gelder in die Erforschung von speziellen Extrakt-Präparaten investiert, die sich patentieren lassen. So kommen die gewonnenen Erkenntnisse nur dem eigenen Produkt zugute.
Trotzdem ist die Anwendung von Kräutertees in vielen Fällen berechtigt, insbesondere wenn zusätzlich zu den Wirkstoffen das Teeritual genutzt werden soll.
In anderen Fällen ist die Anwendung einer Heilpflanze in Teeform nicht optimal, vor allem wenn eine konstante, gleichbleibende, gesicherte Wirkung notwendig ist. Dann sind Extrakt-Präparate nämlich oft überlegen, weil sie auf einen standardisierten Wirkstoffgehalt eingestellt werden können. Damit lassen sich die starken Schwankungen im Wirkstoffgehalt ausgleichen, die bei angebauten oder gesammelten Heilpflanzen oft vorkommen.
Es kommt darum nicht nur darauf an, welche Heilpflanze man bei welcher Krankheit am besten anwendet. Genauso wichtig ist die Frage, in welcher Form dies optimalerweise geschehen soll.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch