Verlagsbeschreibung
Was genau ist Gesundheit, wenn wir sie nicht nur als Abwesenheit von Krankheit betrachten? Eckhard Schiffer, Arzt und Psychotherapeut, hat sich in diesem Buch auf Schatzsuche nach solchen schöpferischen Kräften gemacht, die Gesundheit ermöglichen – und sie möglichst lange erhalten.
Überraschende Antworten und Beispiele aus Literatur und Kunst sowie Rückgriffe auf das Konzept der „Salutogenese“ haben dieses Buch zu einem bewährten Ratgeber gemacht, der vom Autor vollständig überarbeitet wurde. Zwei neue Kapitel widmen sich den Einflüssen der sozialen Umgebung auf die Gesundheit sowie neuesten Erkenntnissen zur Salutogenese. Bestellen bei Buchhaus.ch: Zum Shop
Kommentar
Wie Gesundheit entsteht – Salutogenese: Schatzsuche statt Fehlerfahndung
Dieses Buch ist eine gut verständliche und anregende Einführung in das Konzept der Salutogenese. Begründet hat das Salutogenese-Modell der israelische Medizinsoziologe Aron Antonovsky (1923 – 1994). Er kritisierte am herkömmlichen medizinischen Denken, dass es sich bloss daran orientiert, wie krankmachende (pathogene) Faktoren vermieden oder bekämpft werden können, an gesundheitsförderlichen (salutogenetischen) Kräften aber nicht interessiert ist. Wichtig sei aber, beides ernstzunehmen: das, was krankmacht („pathogenetisches Modell“) und das, was gesund macht beziehungsweise gesund erhält („salutogenetisches Modell“).
Antonovsky unterscheidet zwischen inneren und äusseren (soziokulturellen) gesundheitsförderlichen Faktoren. Für die Gesundheit eines jeden Menschen ist Kohärenzgefühl beziehungsweise Kohärenzsinn entscheidend.
Was damit gemeint ist, beschreibt Eckhard Schiffer so:
„ Das Kohärenzgefühl meint eine Grundstimmung oder Grundsicherheit, innerlich zusammengehalten zu werden, nicht zu zerbrechen und gleichzeitig auch in äusseren Anbindungen Unterstützung und halt zu finden. Der Kohärenzsinn beschreibt eine mit diesem Gefühl einhergehende und an gedankliche Aktivität geknüpfte Weltsicht:
Meine Welt ist verständlich, stimmig, geordnet; auch Probleme und Belastungen, die ich erlebe, kann ich in einem grösseren Zusammenhang begreifen (Verstehbarkeit).
Das Leben stellt mir Aufgaben, die ich lösen kann. Ich verfüge auch über innere und äussere Ressourcen (Hilfsquellen), die ich zur Meisterung meines Lebens, meiner aktuellen Probleme einsetzen kann (Handhabbarkeit).
Für meine Lebensführung ist Anstrengung sinnvoll. Es gibt Ziele und Projekte, für die es sich zu engagieren lohnt (Sinndimension).“
Schiffer vermittelt das Salutogenese-Modell anhand von praktischen Beispielen, zum Beispiel mit Schilderungen aus der Biografie des Malers Juan Mirò. Und er erläutert die Bedeutung von Spiel, Kreativität, Dialog und mitmenschlichem Zusammenhalt für die Gesundheit.
Aus der Perspektive der Salutogenese ist Gesundheit weit gehend ein soziokulturelles Produkt.
In diesem Sinne scheint mir die Salutogenese auch für die Naturheilkunde wertvolle Anregungen zu bieten.
Allzu oft geht es meiner Erfahrung nach nämlich auch hier vor allem um die Verabreichung der richtigen Tröpfli, Chügeli, Pulver, Kräutertees etc.
Und allzu oft geht darüber der Kontext vergessen, in dem ein Mensch im Spannungsfeld zwischen Gesundheit und Krankheit steht. Es reicht aber natürlich nicht, einen kranken Menschen nur von den passenden Heilpflanzen zu überzeugen. Das macht ein Verkäufer auch. Es hat mit Heilkunde aber noch nichts zu tun.
Das Buch von Eckhard Schiffer kann dazu beitragen, den Blick über Tröpfli, Chügeli, Pulver und Tees hinaus zu erweitern.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
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