Verlagsbeschreibung
Naturheilverfahren und Alternativmedizin liegen im Trend. Einer der Gründe: die wachsende Skepsis gegenüber der Technisierung und Spezialisierung in der Medizin. Viele Anbieter alternativer Verfahren propagieren jedoch eine natürliche, sanfte und ganzheitliche Behandlung, ohne auf mögliche Risiken und Nebenwirkungen einzugehen oder die in Aussicht gestellte Wirkung näher zu begründen. Das Handbuch hat es sich zur Aufgabe gemacht, unkonventionelle Verfahren und Mittel unter die Lupe zu nehmen, ihre Grundlagen zu erläutern, Risiken und Nebenwirkungen aufzuzeigen und sie der jeweiligen schulmedizinischen Behandlung gegenüberzustellen.
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Kommentar
Die Andere Medizin
Dieses Buch hat bei seinem Erscheinen ziemlich Staub aufgewirbelt. Es stellt 50 komplementärmedizinischen Methoden vor und bewertet ihre Wirksamkeit. Dabei legen die Autorinnen wissenschaftliche Massstäbe an und kommen zu Schluss, dass für eine Mehrzahl der Verfahren eine Wirksamkeit nicht belegt ist oder dass sie im Doppel-Blind-Studien nicht stärker wirken als ein Placebo. Das hat natürlich grosse Empörung ausgelöst bei den VertreterInnen der in Frage gestellten Methoden. Ich bin aber nachdrücklich der Ansicht, dass sich die Naturheilkunde dieser Kritik stellen sollte und halte dieses Buch daher für wichtig. Es ist nötig, die Wirksamkeit von Therapiemethoden zu überprüfen, weil bei fehlender Wirksamkeit die Patientinnen und Patienten getäuscht werden. Und viele komplementärmedizinische Methoden kümmern sich gar nicht um Qualitätssicherung. Das heisst nun nicht, dass die Empfehlungen dieses Buches als absolute Wahrheit zu gelten haben. Aber zur Kenntnis nehmen sollte man sie meines Erachtens schon.
Übrigens hat der Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie (BPI) in einer Pressemeldung von 28. 9. 2005 das Buch scharf kritisiert, ohne aber konkrete Gegenargumente zu nennen. Man kann also nicht die beliebte Verschwörungstheorie hervorholen, dass hier die böse Pharmaindustrie die Komplementärmedizin kaputt machen will. Die komplementärmedizinische Industrie ist schon längst Teil der pharmazeutischen Industrie.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz