Verlagsbeschreibung
Wußten Sie, daß Ampfer einst eines der wichtigsten Lebensmittel im Alpenraum war, Kümmel zum Konservieren von Käse und Brot wie als Arzneipflanze nutzbar ist, Disteln ein herrliches Risotto ergeben und Flechten als köstliche Suppe zubereitet werden können?
Michael Machatschek, seit seiner Jugend leidenschaftlicher Sammler von Heilkräutern, Beeren und Pilzen auf den Almen in verschiedenen Gegenden, hat für dieses Buch unbekanntes, aber auch wiederentdecktes Wissen über die Verwendung von Pflanzen als Wildgemüse und Wildobst, für Heilzwecke und den praktischen Gebrauch zusammengetragen.
Sie erfahren in diesem Band, welche Pflanze für Speiselaub und Streckmehl verwendet werden, wie man Hagebuttenwein herstellt, wie Farne als Heil-, Speise-, Läuse- und Wurmmittel eingesetzt werden können, und einiges über das „Graupenklauben“ von Islandmoos. Alle Pflanzen sind bezüglich Standort, Aussehen und Zubereitungsmöglichkeiten zum Selbstkochen erklärt und mit zahlreichen Abbildungen dargestellt.
Vergriffen! Nur noch antiquarisch erhältlich. Anfragen bei Buchhaus.ch
Kommentar
Nahrhafte Landschaft 1
Michael Machatschek befasst sich schon seit langem mit dem Sammeln von Kräutern, Wildgemüse und Wildobst. Er trägt in seinem Buch altes Wissen zusammen über die Nutzung dieser Gaben der Natur. Früher wurde solches Wissen von Generation zu Generation weiter gegeben und es war selbstverständlich, Nahrungsmittel aller Art aus der Landschaft zu gewinnen. Seit wir unsere Nahrung überwiegendst im Supermarkt kaufen, geht dieses Wissen verloren. Allenfalls dient der Garten noch als Nahrungsquelle, die uns ein wenig Unabhängigkeit vom Lebensmittelhandel möglich macht. Aber Wildpflanzen?
Durch den Verlust dieses Wissens geht auch eine bestimmte Beziehung zur Landschaft verloren und auch eine Beziehung zu den Jahreszeiten.
Machatschek’s Buch motiviert dazu, die Fäden dieser althergebrachten Beziehungen wieder aufzunehmen.
Im Kapitel „Das alte Wissen vom Nutzen der Pflanzen“ stellt er unter anderem vor:
– Die Nutzung der Alpenampfer („Blacke“) als Nahrungs- und Futtermittel.
– Kümmel als „fürsorgliches Heilkraut“.
– Alpines Wildgemüse im Sommer.
– Die Kraft des Löwenzahns.
– Von Teufelskrallen und Glockenblumen
– Die Nachtkerze als Wurzelgemüse und Heilpflanze.
– Der Wald-Geissbart als wohlschmeckende Wildspargel.
– Vom Hopfenblütentee bis zum Spargelgemüse.
– Thymian – ein Lockmittel für Bienen und ein Desinfektionsmittel.
Im Kapitel „Bäume und ihre vergessenen Nutzungen“ geht es um Buchen, Eichen, Ahorne, Linden, Pappeln usw. als Quelle von Nahrung für Mensch und Vieh. Getrocknetes Laub von Linden beispielsweise wurde früher pulverisiert zur Streckung des Brotmehls verwendet. Eicheln und Bucheckern dienten über Jahrhunderte zur Schweinemast („Auf den Eichen wachsen die besten Schinken!“).
Ein weiteres Kapitel handelt von der Wildobstnutzung. Hier geht es zum Beispiel um Hagebutte, Schneeball und Traubenkirsche.
Auch den Pilzen, Flechten und Farnen ist ein eigenes Kapitel gewidmet.
Eine Stärke dieses Buches scheint mir, dass nicht einfach nur Rezepte zusammengestellt werden, sondern dass auch da und dort versucht wird, sie in den geografischen und historischen Kontext einzubetten.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz