Verlagsbeschreibung
Ein originelles, reich illustrierte Lesebuch
für alle, die an Geschichte und Kultur der
Schweizer Alpen interessiert sind, und für die Liebhaber der Medizin
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Kommentar:
Kräuter, Kröpfe Höhenkuren – Die Alpen in der Medizin – Die Medizin in den Alpen
Dieses ansprechende Buch beschreibt die Entwicklung der Alpen zur Therapielandschaft, wie sie ab dem 18. Jahrhundert stattfand.
Das erste Kapitel schildert die Aufwertung der Alpen durch die Berichte von Gelehrten wie Konrad Gessner, Johann Jacob Scheuchzer und Albrecht von Haller. Weil diese Gelehrten alle zugleich praktizierende Ärzte waren, richteten sie ihre Aufmerksamkeit auch auf die gesundheitsfördernden Aspekte der Bergwelt.
Die Entdeckung der Alpenwelt zu Beginn des 18. Jahrhunderts förderte gleichzeitig die Erforschung und Nutzung der einheimischen Pflanzenwelt als Arzneimittel. Die vorher beliebten exotischen Produkte gerieten dagegen in den Hintergrund. Heilpflanzen aus dem Alpenraum wurden in ganz Europa populär. Auch Alpentiere wurden zunehmend als Arznei verarbeitet, allen voran Bären, Gämsen, Steinböcke und Murmeltiere. In der „Bergapotheke“ fanden auch mineralische Produkte Verwendung, allem voran der Bergkristall. Er wurde meist pulverisiert und als Mittel gegen Ruhr und Magenschmerzen eingenommen.
Das zweite Kapitel beschreibt eindrücklich den Aufstieg der Bergquellen und Badekuren am Beispiel von St. Moritz, Pfäfers, Leukerbad und Disentis.
Heilquelle der Schweiz
Die höchstgelegene Heilquelle der Schweiz in St. Moritz (1770 Meter ü. M.) wurde von Paracelsus in seinem 1537 erschienenen Werk von den „Steinkrankheiten“ zur Trinkkur empfohlen. Die Kranken mussten auf dem Höhepunkt der Kur damals bis zu 10 Liter Quellwasser pro Tag trinken.
Das dritte Kapitel schildert die Verwendung von Milch und Milchprodukten in der Therapie. Die Alpenmilch galt immer mehr als besonders gesund – eine Ansicht, die in der Gegenwart ihre wissenschaftliche Bestätigung gefunden hat. Molkekuren und Kuhstallduft galten als heilsam.
Das vierte Kapitel handelt von den gesunden Reizen von Höhenluft und Höhensonne. Im 19. Jahrhundert galt die Alpenluft als besonders heilsam. Die Blütezeit der Luftkuren kam erst nach den Bade- und Molkekuren. Noch während langer Zeit galt „ozonreiche Luft“ dabei als Wettbewerbsvorteil. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts kam die Sonnentherapie im Hochgebirge auf. Eingeführt wurde sie von Oscar Bernhard. Als Chefarzt am Kreisspital Samedan im Oberengadin beobachtete er, wie die einheimischen Bauern Fleisch an Luft und Sonne trockneten und so vor Fäulnis bewahren konnten. Dies führte ihn zur Idee, die schlecht heilende Wunde eines Patienten der Sonnenbestrahlung auszusetzen.
„Schweizer Krankheit“
Das fünfte Kapitel beschreibt die medizinische Diskussion um die „Schweizer Krankheit“. So wurde das Heimweh genannt, das unter der wissenschaftlichen Bezeichnung „Nostalgia“ im Jahre 1688 Eingang in die medizinische Diskussion fand. Es soll Schweizer befallen, die weit ab von ihrer Heimat leben müssen. Die medizinischen Autoritäten des 18. Jahrhunderts entwickelten jeweils eigene Erklärungen für dieses Phänomen. Johann Jacob Scheuchzer zum Beispiel sah den Grund für das Heimweh in der dicken Luft im Unterland, die den Bergbewohnern die Adern zusammen presse und das Herz beschwere.
Das sechste Kapitel dreht sich um die alpinen Therapien in der Literatur. Die medizinische Bedeutung der Schweizer Berge schlägt sich auch in der Literatur nieder. Das wird im Buch „Kräuter, Kröpfe, Höhenkuren“ an drei Beispielen aufgezeigt: Johanna Spyris „Heidi“ (1880/81), „Der Zauberberg“ von Thomas Mann (1924) und „Die Künstliche Mutter“ von Hermann Burger (1982).
Das siebente Kapitel schildert die gesundheitlichen Probleme der Alpenbewohner (z.B. Unfälle, Kropfbildung, schwierige Geburten, Infektionskrankheiten wie Pest und Pocken).
Geschichte der Hilfe am Berg
Das achte Kapitel beschreibt die Geschichte der Hilfe am Berg, der Rettung für Reisende und Alpinisten.
Alle diese spannenden Themen stellt das Buch mit Originaltexten aus der damaligen Zeit und mit alten Fotos, Zeichnungen und Plakaten vor. Wer sich für die Alpen und ihre Nutzung als Quelle der Gesundheit interessiert, wird dieses anregende Werk mit viel Gewinn lesen. Mich selber hat das Kapitel über Heilpflanzen aus der Bergapotheke sehr angesprochen.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
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