Eine große aktuelle Untersuchung belegt, dass die Ernährung das Auftreten von Akne eindeutig beeinflusst. Kohlenhydratreiche Nahrungsmittel sowie Milch und Milchprodukte, ob fett oder mager, stehen im Verdacht, Akne auszulösen.
Mögliche Zusammenhänge zwischen der Ernährung und dem verstärkten Auftreten von Akne werden seit Jahrzehnten diskutiert. Eine umfangreiche, 2009 erschienene Studie der Universitäts-Hautkliniken von New York und Chicago liefere nun neue Daten, die zeigen, dass die Ernährung das Auftreten beziehungsweise den Schweregrad der Akne doch eindeutig beeinflusst, sagt Universitätsprofessor Franz Trautinger, Leiter der Hautabteilung im Landesklinikum St. Pölten, und präzisiert:
„Besonders kohlenhydratreiche Nahrungsmittel, die eine hohe Energiedichte haben und den Glykosespiegel im Blut schnell erhöhen, können das Auftreten von Akne verstärken“.
Die Lieblingsessen von Jugendlichen – Spaghetti oder Hamburger, dazu ein Cola, danach möglicherweise noch eine Cremeschnitte – sind Kohlenhydratbomben, die den Glykosespiegel im Blut rasch ansteigen lassen. Sie gelten als Risikofaktoren für die verstärkte Ausbildung von Akne. Doch selbst Obstsorten mit einem hohen Fruchtzuckeranteil wie Weintrauben und reife Orangen oder Äpfel haben einen hohen Glykose-Index. Milch und Milchprodukte, ob fett oder mager, stehen ebenfalls im Verdacht, Akne zu fördern. Bei magerem Fleisch wurden keine Auswirkungen festgestellt, auch nicht bei Gewürzen und Saurem wie etwa Essiggurken, die man bisher häufig verdächtigt hatte.
Keine Akne auf Papua-Neuguinea
Keine Schwierigkeiten mit Akne haben die Inselbewohner von Papua-Neuguinea. Trotz umfangreichen Untersuchungen weiter Bevölkerungsschichten fand sich kein einziger Aknefall. Die Inselbewohner ernähren sich hauptsächlich von Fisch und frischem Gemüse. Man nimmt an, dass der hohe Gehalt an Omega-3-Fettsäuren eine entzündungshemmende Wirkung hat und damit auch einen therapeutischen Effekt auf die Entzündungsvorgänge der Akne. Eine ähnliche Auswirkung sollen auch Antioxidantien wie Vitamin A und E besitzen.
„Wichtig ist es, dass der Patient ein Tagebuch über seine Ernährungsgewohnheiten führt“, rät Trautinger. Damit erübrigt sich allerdings nicht die vom Arzt verordnete Aknetherapie.
Quelle:
„Die Presse“, Print-Ausgabe, 23.11.2010
http://diepresse.com/home/gesundheit/612431/Akne_Entwarnung-bei-Gewuerzen-und-Essiggurkerln?_vl_backlink=/home/gesundheit/index.do
Kommentar & Ergänzung: Akne & Ernährung
Worterklärung: „Glykose“ wird in diesem Text synonym verwendet zu „Traubenzucker, Glucose“.
Das Thema Akne & Ernährung hat in letzter Zeit an Bedeutung gewonnen, weil neue Erkenntnisse präzisere Empfehlungen möglich machen.
Dass bei Akne Nahrungmittel, die den Blutzuckerspiegel stark und schnell in die Höhe treiben, ungünstig wirken, hat schon eine australische Untersuchung gezeigt.
Siehe dazu:
Akne – spielt die Ernährung doch eine Rolle?
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch