Patienten mit trockener und geschädigter Nasenschleimhaut profitieren von der Therapie mit Sesamöl. Das zeigen Studiendaten mit deutschen Soldaten in Afghanistan.
Abschwellende Nasensprays, trockene Luft, Staub, Zigarettenrauch und Pollen trocknen die Nasenschleimhaut und die Rachenschleimhaut aus und können eine Rhinitis sicca auslösen. „Betroffene leiden unter verstopfter Nase, Juckreiz, Brennen, Borkenbildung und Nasenbluten,“ sagte Dr. Thorsten Zehlicke aus Hamburg. Zudem führe die Rhinitis sicca vermehrt zu Infekten. Der Oberarzt am Bundeswehr-Krankenhaus führte im Jahre 2009 eine Untersuchung zur Wirksamkeit von Sesamöl während eines Afghanistan-Einsatzes durch. 24 deutsche Soldaten mit Rhinitis sicca, die in Masar-i-Scharif stationiert waren, nahmen an der Studie teil. „Die Nasenschleimhaut ist dort extremen Belastungen ausgesetzt,“ erklärte Zehlicke bei einer Veranstaltung von Pohl Boskamp.
Die Soldaten sassen einerseits bei ihren Erkundungsfahrten in Splitterweste und Helm bei 50 Grad Celsius im engen gepanzerten Fahrzeug, andererseits hielten sie sich im Lager in klimatisierten Unterkünften auf. Unter diesen Einflüssen kam es zu Nasenbluten, verstopfter Nase und Borkenbildung.
In der Studie wendeten die Teilnehmer mehrmals pro Tag Sesamöl an. „Nach zehn Tagen Behandlung konnten wir in allen Fällen eine signifikante Verbesserung der Symptomatik feststellen,“ erläutert Zehlicke. So litten am Schluss der Studie noch drei Soldaten unter Nasenbluten, während beim Start 16 Teilnehmer darüber geklagt hatten. 18 teilnehmende Soldaten bewerteten die Wirksamkeit und die Verträglichkeit des angewendeten Sesamöls als „sehr gut“ oder „gut“, 5 als „mittel“ und einer als „schlecht“. Laut Zehlicke eignet sich das Sesamöl auch gut für Fernreisende – zum Beispiel während der langen Flüge und beim Aufenthalt in Ländern mit trockenem und heißem Klima. Das Sesamöl kann unbedenklich über einen längeren Zeitraum, jedoch auch zur Intervallbehandlung eingesetzt werden.
Quelle:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/hno-krankheiten/default.aspx?sh=55&h=-195116024&sid=604297&ticket=ST-4706-LOQ16DpLUxm2dYDJ5WxgXycHjMFEEZbpfyf-20
Kommentar & Ergänzung:
Was ist Sesamöl?
„Sesamöl wird aus den weißen und schwarzen Samen des Sesams (Sesamum indicum) gewonnen. Das helle, aus den naturbelassenen Samen gewonnene Öl ist blassgelb und weitgehend geruchs- und geschmacksneutral – es dient vor allem in der asiatischen und orientalischen Küche als Speiseöl. Daneben wird es zur Margarineherstellung verwendet und ist Bestandteil von Hautpflegemitteln.
…..
Sesamöl enthält etwa 45 % Linolsäure (eine essentielle, zweifach ungesättigte Fettsäure) und Spuren von Sesamol.“
(Quelle: Wikipedia)
Und was ist Sesam?
„Sesam (Sesamum indicum) ist eine Pflanzenart aus der Familie der Sesamgewächse (Pedaliaceae). Sie ist eine weit verbreitete Kulturpflanze und vermutlich eine der ältesten Ölpflanzen der Welt……
Sesam ist ursprünglich in Teilen Indiens und Afrikas heimisch. Angebaut wird er heute in tropischen und subtropischen Gebieten weltweit.“
(Quelle: Wikipedia)
Zur Geschichte von Sesam:
„Der kultivierte Sesam stammt von Wildpflanzen aus Südasien ab, besonders von der Malabarküste, dem nordwestlichen Indien und dem pakistanischen Punjab. Diese ursprünglichen Wildsorten werden Sesamum malabaricum oder S. mulayanum genannt. An Fundstätten der Indus-Kultur wurde Sesam in Schichten des 3. Jahrtausends v. Chr. archäologisch nachgewiesen. Funde in Mesopotamien erbrachten den Nachweis von Sesam vor 2000 v. Chr. Im Laufe des 2. Jahrtausends hatte sich Sesam in weiten Teilen Indiens ausgebreitet. Vermutungen, dass es bereits früh Sesam in Afrika gab, haben sich nicht bestätigt. Altägyptische Funde sind zweifelhaft, Sesam in Ägypten während der griechischen Zeit (4.–1. Jahrhundert v. Chr.) gilt als wahrscheinlich. Die frühesten Spuren von Sesam weiter südlich in Afrika fanden sich im nubischen Ort Qasr Ibrim zwischen 300 und 500 n. Chr. Ansonsten scheint die Pflanze erst seit der jüngsten Zeit in Afrika vorzukommen.“
(Quelle: Wikipedia)
Zur Verwendung von Sesamöl und Sesamsamen:
„ Die Samen, das Öl und die Wurzel des Sesam werden für therapeutische und kulinarische Zwecke verwendet. Die ölreichen Samen des Sesam werden zu Sesamöl verarbeitet, das vor allem zum Kochen verwendet wird – aus gerösteten Samen gepresst auch als würzende Zutat (z.B. Gomasio, jap. ごま塩/korean. Kkaesogeum, 깨소금). Die ganzen Samen dienen – oft geröstet – zur Verfeinerung von Backwaren und zum Würzen von Speisen. Sesam gehört zu den selenreichsten Lebensmitteln (800µg/100g). Sesam ist ein starkes Allergen und muss als deklarationspflichtiges Allergen bei verarbeiteten Lebensmitteln auch bei geringsten Mengen in der Zutatenliste angegeben werden.
In der koreanischen Küche werden Sesamblätter teilweise verwendet, um Bulgogi, Galbi oder Samgyeopsal vor dem Verzehr darin einzuwickeln.
Siehe auch: Halva – eine Süßware, in der Sesam als Zutat verwendet wird, Tahina, eine Paste aus gemahlenen Sesamsamen in der arabischen Küche und wichtiger Bestandteil von Hummus.“
(Quelle: Wikipedia)
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
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