Sativex® ist seit einigen Jahren schon in verschiedenen Ländern wie zum Beispiel Kanada und Grossbritannien im Handel. Seit dem 1. Juli 2011 ist Sativex® nun auch in Deutschland offiziell erhältlich. Für die Schweiz ist allerdings bis jetzt noch kein Markteinführungstermin in Sicht.
Der Sativex-Spray ist zugelassen als Zusatztherapie bei MS-Patienten mit mittelschwerer bis schwerer Spastik, die nicht angemessen auf eine andere antispastische Arzneimittelbehandlung angesprochen haben.
Ein Sprühstoss beinhaltet 2.7mg Tetrahydrocannabinol (THC) und 2.5mg Cannabidiol (CBD). Die beiden Wirkstoffe greifen in das Endocannabinoidsystem ein, welches an der Regulierung der neuronalen und neuromuskulären Signalübertragung mitwirkt. Bei MS-Patienten ist dieses System stark beeinträchtig, da es in Folge der Neurodegeneration zu einer Verminderung der körpereigenen Cannabinoide kommt. Die psychoaktive Wirkung von THC wird durch das antipsychotisch wirksame CBD weitestgehend unterbunden.
Sativex® ist nur zur Anwendung in der Mundhöhle vorgesehen. Die Multiple-Sklerose-Patienten sollten darüber informiert werden, dass es bis zu zwei Wochen brauchen kann, bis die optimale Dosierung gefunden ist. Während dieser Zeit kommt es als Nebenwirkung am häufigsten zu Schwindelgefühlen. Diese Schwindelgefühle sind jedoch üblicherweise schwach und lassen nach einigen Tagen nach. Psychiatrische Symptome wie Angst, Illusionen, Stimmungsschwankungen und paranoiden Vorstellungen wurden nur gelegentlich beobachtet.
Literatur: Deutsche Apotheker Zeitung, 22/2011/p32
Quelle:
http://www.pharmavista.net/content/default.aspx?http://www.pharmavista.net/content/NewsMaker.aspx?ID=4367&NMID=4367&LANGID=2
Kommentar & Ergänzung: Cannabis ist eine interessante Heilpflanze bei Spastik
Cannabis ist eine interessante Heilpflanze bei Spastik auf dem Hintergrund einer Multiplen Sklerose. Wenn es tatsächlich gelingt, die Dosierung gut einzustellen und die psychoaktiven Wirkungen einzuschränken, kann das für Patientinnen und Patienten ein wichtiger Fortschritt sein. Ganz abgesehen davon, dass damit endlich ein legaler Zugang zu diesen antispastischen Wirkungen möglich wird.
Es ist zu hoffen, dass diese Behandlungsoption bald auch Multiple-Sklerose-Kranken in der Schweiz zur Verfügung steht. Bisher gibt es in der Schweiz legalerweise meines Wissens nur Dronabinol. Siehe dazu:
Cannabis als Heilmittel zulassen
Deutsche Gesellschaft für Schmerztherapie begrüsst erleichterte Zulassung für Cannabis-Medikamente
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