Ringelblume ist ein altes Hausmittel bei Wunden und Verletzungen.
Hier eine kurze Beschreibung der wundheilenden Wirkung von Ringelblumensalbe (Calendulasalbe) und Ringelblumentinktur (Calendulatinktur):
„Wundheilende Wirkung: Eine Salbe mit 5 % Calendulaextrakt förderte im Tierversuch die physiologische Regeneration und Epithelisierung von Wunden. Ringelblumensalbe bewirkt eine Steigerung der Phagozytoseaktivität, Differenzierung der Makrophagen und eine Verstärkung der Fibrinbildung (rascherer Wundverschluß und gute Granulatbildung). Außerdem sollen Calendulaextrakte das zelluläre Hydratationsgleichgewicht der Haut verbessern, Granulation und Epithelisierung fördern, die Zellneubildung stimulieren sowie Blutzirkulation und Hauttonus verbessern. Bei infizierten Wunden war Calendula-Salbe anderen Therapien überlegen. Calendula-Gel erwies sich als wirksam und gut verträglich bei Verbrennungen ersten und zweiten Grades.“
(Quelle: http://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Ringelblume.html)
Ringelblumensalbe & Maria Treben
Ringelblumensalbe wurde stark propagiert durch die österreichische Kräuterfrau Maria Treben (1907 – 1991). Sie war überzeugt, dass sich durch Heilkräuter alle Krankheiten heilen lassen. Das ist allerdings eine sehr fragwürdige Vorstellung. Sie blendet ganz einfach Grenzen des Möglichen aus und kann riskant werden.
So empfahl Maria Treben beispielsweise Ringelblumensalbe auch gegen Krebs. Diese „Kräuter-heilen-alles“-Pose weckt nicht nur unerfüllbare Hoffnungen, so kann auch dazu führen, dass Patientinnen oder Patienten dringend nötige wirksame Behandlungen verpassen. Die Ringelblume gehört zu den interessanten und wirksamen Heilpflanzen, doch muss man in der Phytotherapie immer die Möglichkeiten und Grenzen einer Heilpflanze ernst nehmen.
Maria Treben empfahl für die Herstellung von Ringelblumensalbe ein Rezept mit Schweineschmalz als Basis. Schweineschmalz hat aber eine geringe Haltbarkeit. Durch oxidativ veränderte Fettsäuren kann es zu Hautreizungen kommen (v.a. bei Neurodermitis-Patienten). Eine gute Alternative ist Kokosfett.
Die Wundbehandlung mit Salben wird allerdings schon seit längerem generell eher negativ beurteilt.
Wird Ringelblume in der Wundbehandlung eingesetzt, spricht viel dafür, die Ringelblumentinktur gegenüber der Ringelblumensalbe vorzuziehen.
Falls Sie an sorgfältigem Wissen über Wirkung und Anwendung von Heilpflanzen interessiert sind, finden Sie dazu meine Kurse und Lehrgänge oben über den Menüpunkt „Kurse“.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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