„Die Kleine Zeitung“ veröffentlichte eine Zusammenstellung von Kräutern und ihren Wirkungen.
Zum Wermut steht dort:
„Wermut (Artemisia absinthium)
Die bewusstseinerweiternde Wirkung des Absinth kennt man schon seit Alters her. Was viele vielleicht nicht wissen: Wermut passt auch gut zu fettem Fleisch und Eintöpfen. Der Aufguss des sogenannten Wurmkrauts hilft bei Appetitlosigkeit, Gallen- und Verdauungsbeschwerden. Schädliche Insekten nehmen nach einem „Wermut-Bad“ aus dem Garten reißaus.“
Quelle:
http://www.kleinezeitung.at/allgemein/bauenwohnen/garten/multimedia.do?action=showEntry_detail&project=26860&_vl_backlink=/magazin/wellness/2750944/arzneitees-dem-garten.story
Kommentar & Ergänzung:
Wermutkraut enthält ätherisches Öl mit Thujon und zahlreichen anderen Monoterpenen, Bitterstoffe vom Sesquiterpenlacton-Typ, Flavonoide und Phenolcarbonsäuren.
Bei Appetitlosigkeit und dyspeptischen Beschwerden (Verdauungsbeschwerden mit leichten Krämpfen im Magen-Darm-Bereich) gilt die Wirkung von Wermutkraut als medizinisch anerkannt. Wermut gehört zu den Amara aromatica, zu den Heilpflanzen also, die zugleich Bitterstoffe und ätherisches Öl enthalten.
Zum „Absinth“ schreibt die Kooperation Phytopharmaka:
„Alkoholische Wermutauszüge und Lösungen des ätherischen Öls in Alkohol (Absinth-Liköre, „Grüne Fee“ u.a.) waren wegen ihrer schädlichen Wirkungen (gastrointestinale Probleme, nervenschädigende Wirkung, psychische Erkrankungen – bis hin zum Suizid) insbesondere bei Dauerkonsum in vielen Staaten verboten. Man macht dafür das in der Droge enthaltene Thujon verantwortlich, das bei Überdosierung u.a. zu einer erhöhten Krampfneigung führt. Heute sind Absinth-Getränke wieder zugelassen, aber mit oberen Grenzwerten für Thujon (höchstens 35 mg pro Liter). Man verwendet für deren Herstellung eine Thujon-arme Artemisia-Art.“
Quelle: http://koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/wermut.php
Weitere Informationen zum „Absinth“:
Absinth – was ist das genau?
Und zu den Artemisia-Arten:
Blick ins Pflanzenlexikon: Artemisia
Wermut hat eine interessante Kulturgeschichte:
„Wermut ist ein westgermanisches Wort unbekannter Herkunft: *wermoda-; ahd. wer(i)muota, wer(i)muot, ae. wermod as. wermoda.
Der englische Name wormwood (wörtl. ‚Wurmholz‘) ist eine volksetymologische Umdeutung des altenglischen Namens wermod und deutet darauf hin, dass man dem Wermut anti-parasitäre Eigenschaften zuschrieb. Andere [Namens-]Formen wiederum sind an ‚warm‘ angelehnt wegen der ‚wärmenden‘ Eigenschaft des Wermutabsudes.
Der lateinische Name Artemisia absinthium deutet auf die Namensgeberschaft der antiken Göttin Artemis (griechischer Name der Diana) hin. Pseudo-Apuleius, Autor eines Kräuterbuchs aus dem 5. Jahrhundert – und nicht zu verwechseln mit dem Autor Apuleius des 2. Jahrhundert – schreibt (de virtutibus herbarum 10): ‚eines der Kräuter, das wir als Artemisia bezeichnen und von denen gesagt wird, dass Diana sie fand und dem Zentauren Chiron verabreichte, der sie wiederum Diana zu Ehren nach ihr benannte‘.
Mehrfach wird Wermut in der Bibel erwähnt, einer Version nach entsprang er auf dem Weg, den die Schlange bei der Vertreibung aus dem Paradies nahm.“
(Quelle: Wikipedia)
In symbolischer oder poetischer Sprache steht der Name Wermut häufig auch für Bitterkeit und Trauer.
Und was ist gemeint mit dem „Wermutstropfen“?
„Der Ausdruck ‚Wermutstropfen‘ spielt auf die Bitterkeit des Wermuts an und beschreibt Dinge oder Erfahrungen, die eine Spur von Bitterkeit (als Synonym für Schmerz oder Unangenehmes) in an sich Schönes bringen, so wie ein Tropfen Wermut auch einem süßen Getränk eine Spur Bitterkeit verleiht.“
(Quelle: Wikipedia)
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Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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