Koffein verschlimmert die Beschwerden eines prämenstruellen Syndroms (PMS) deutlich. Frauen die unter PMS leiden, sollten deshalb auf Kaffee und andere koffeinhaltige Getränke wie Cola verzichten. Vermieden werden sollten möglichst auch Tee, Alkohol und Salz.
Koffein verstärke PMS-Beschwerden um ein Vielfaches, erklären Fachleute der Deutschen Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) und des Berufsverbandes der Frauenärzte (BVF). Das unangenehme Spannen in der Brust, ein häufiges PMS-Symptom – lasse sich lindern, wenn weniger Flüssigkeit als üblich getrunken wird.
Betroffene Frauen sollen zudem gegen typische PMS-Symptome wie Gereiztheit oder Erschöpfung nicht mit schnell resorbierbaren Kohlenhydraten wie Süßigkeiten angehen. Vielmehr lindere eine fettarme und betont vitaminreiche Ernährung Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Hautunreinheiten, Verdauungsstörungen und Appetitstörungen oder Wassereinlagerungen. Hauptsächlich fettreicher Fisch und Lebensmittel mit Kalzium, Vitamin D und Vitamin B6 sollten häufig auf dem Speiseplan stehen. Die Fachleute raten zudem mindestens dreimal wöchentlich sportliche Aktivitäten auszuüben und für ausreichenden Schlaf zu sorgen.
Wenn Schmerzen oder PMS-Beschwerden zu stark sind, könne entweder Mönchspfeffer in genügend hoher Dosierung helfen oder hormonelle Verhütungsmittel mit einer Kombination aus einem Östrogen- und einem Gestagenanteil.
Quelle:
http://www.n-tv.de/wissen/Koffein-foerdert-PMS-Symptome-article5641601.html
Kommentar & Ergänzung:
Der erwähnte Mönchspfeffer ( Keuschlamm, Vitex agnus-castus) ist die wichtigste Heilpflanze der Phytotherapie bei Prämentstruellem Syndrom (PMS).
Hier eine Zusammenfassung der medizinisch anerkannten Anwendungsbereiche:
„Bei Regeltempoanomalien (unregelmäßige Menstruation), prämenstruellen Beschwerden und Mastodynie (schmerzende Brüste) (Kommission E); beim prämenstruellen Syndrom einschließlich Spannungsgefühl und Schmerzen in den Brüsten; außerdem bei Menstruationsstörungen wie zu häufigen, zu wenigen oder fehlenden Regelblutungen (ESCOP).
Das HMPC hat für Mönchspfefferfrüchte die Anwendung beim prämenstruellen Syndrom als ‚medizinisch allgemein anerkannt’ („well-established medicinal use“) akzeptiert;…“
Quelle: http://www.koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/moenchspfeffer.php
Wichtig ist wie immer in der Phytotherapie die Wahl der optimalen Arzneiform:
Mönchspfeffertee ist unüblich und ungeklärt bezüglich Wirksamkeit. Mit Mönchspfeffertinktur werden in den üblichen Dosierungen mit grösster Wahrscheinlichkeit nur ungenügende Wirkstoffmengen zugeführt.
Gut dokumentiert bezüglich Wirksamkeit sind nur Mönchspfefferpräparate auf der Basis von Trockenextrakt.
In der Schweiz sind dies vor allem:
Agnolyt Kapseln (Max Zeller Söhne AG)
Agnus-castus Mepha (Mepha Pharma AG)
Emoton (Tentan AG)
Ophrane (Vifor SA)
Prefemine (Max Zeller Söhne AG)
Premens (Zeller Medical AG)
Folgende Hinweise sind bei der Anwendung von Mönchspfeffer-Präparaten zu beachten:
„Frauen mit einem östrogen-sensiblen Tumor müssen vor der Behandlung mit Mönchspfefferfrüchten um ärztlichen Rat fragen. Dies gilt auch für Frauen, die Dopaminagonisten, Dopaminantagonisten, Östrogene und Antiöstrogene einnehmen (mögliche Interaktionen), sowie für Frauen mit einer Hypophysenstörung in der Krankheitsgeschichte. Bei Prolactin-produzierenden Tumoren der Hypophyse besteht die Gefahr der Maskierung von Tumorsymptomen.
Für die Einnahme von Mönchspfefferfrüchten während der Schwangerschaft besteht keine Indikation; während der Stillzeit wird von der Einnahme von Mönchspfefferfrüchten abgeraten, da dadurch die Milchbildung beeinflusst werden kann. Für Anwendung bei Jugendlichen unter 18 Jahren und Kindern liegen noch keine Untersuchungen zur Unbedenklichkeit vor.“
Quelle: http://www.koop-phyto.org/arzneipflanzenlexikon/moenchspfeffer.php
Siehe auch:
Zyklusstörungen – häufig genügt Mönchspfeffer-Extrakt
Mönchspfeffer bei prämenstruellem Syndrom
Phytotherapie: Prämenstruelles Syndrom: Mönchspfeffer oft wirksam
Prämenstruelles Syndrom (PMS): Bewegung hilft – Heilpflanzen auch
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
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