Bei leicht erhöhten Blutdruckwerten (120 – 139 systolisch bzw. 80 – 89 mmHg diastolisch), die als Vorstufe des Bluthochdrucks (Prähypertonie) gelten, muss bei ansonsten gesunden Menschen nicht gleich medikamentös behandelt werden.
Meist kann eine Senkung der Blutdruckwerte schon durch Lebensstil-Maßnahmen erreichen werden, wie beispielsweise durch Reduktion von Übergewicht, verminderten Salzkonsum oder regelmässigen Ausdauersport.
Auch regelmäßig zum Schwimmen gehen kann beispielsweise mithelfen, einen manifesten Bluthochdruck zu verhindern, und zudem einer Arterienverkalkung vorbeugen. Gerade für ältere oder übergewichtige, untrainierte Menschen, die häufig auch Gelenkprobleme haben, ist Schwimmen im richtig temperierten Wasser als Sport gut geeignet.
Blutdruck-Reduktion um 10 mmHG nach zwölf Wochen
US-Wissenschaftler aus Texas konnten nun in einer Studie zeigen, dass regelmäßiges Schwimmen (drei- bis viermal die Woche jeweils 40-45 Minuten) schon nach zwölf Wochen zu einer Reduktion des arteriellen Blutdruckes um rund 10 mmHg führt, wobei sich auch die Funktion der Blutgefäße deutlich verbessert. Die Elastizität der Gefäße und ihre durch den Blutfluss vermittelte Fähigkeit, sich zu erweitern, nehmen durch das Schwimmtraining nachweislich zu. In einer Kontrollgruppe, die anstatt zu schwimmen statische Entspannungs- und Dehnungsübungen durchführte, waren solche Effekte hingegen nicht festzustellen.
Die Studie wurde publiziert im American Journal of Cardiology (Online-Vorabveröffentlichung am 16.1.2012).
Training im richtigen Pulsbereich nötig
Bei erhöhtem Blutdruck können grundsätzlich alle Ausdauersportarten günstig wirken, wenn man sie regelmäßig – das heißt mindestens dreimal wöchentlich für mindestens eine halbe Stunde – betreibt. Allerdings sollte gerade bei älteren Patienten vor Trainingsaufnahme ein erhöhtes Risiko von Sport beispielsweise durch eine Belastungsuntersuchung ausgeschlossen sein. Zur Reduktion des Blutdrucks ist hauptsächlich das regelmäßige Training im richtigen Pulsbereich wichtig. Den persönlichen, idealen Trainingspuls sollte man sich vom Arzt oder Trainer berechnen lassen und ihn beim Training mit einer Pulsuhr kontrollieren.
Weniger geeignet bei Prähypertonie ist ausgesprochenes Krafttraining mit schweren Gewichten. Das kann nämlich den Blutdruck in die Höhe treiben und man riskiert dabei Blutdruck spitzen, die zu vermeiden sind – vor allem wenn man dabei noch falsch atmet.
Quelle:
http://www.internisten-im-netz.de/de_news_6_0_1236_regelm-iges-schwimmen-hilft-erh-hte-blutdruckwerte-zu-senken.html
http://www.ajconline.org/article/S0002-9149(11)03445-X/abstract
Kommentar & Ergänzung:
Bewegung ist ein zentrales Element der Naturheilkunde und eine der fünf Säulen der Naturheilkunde nach Sebastian Kneipp (neben Hydrotherapie, Heilpflanzen, Ernährung und Lebensordnung).
Die Phytotherapie kennt kaum Heilpflanzen mit gut dokumentierter Wirksamkeit bei Bluthochdruck. Hinweise auf eine Blutdrucksenkung gibt es beim Knoblauch, doch braucht es dazu Dosen, die nicht selten mit sozialen Nebenwirkungen verbunden sind.
Siehe:
Phytotherapie: Knoblauch kann zur Blutdrucksenkung beitragen
Knoblauch entspannt Blutgefässe dank Schwefelwasserstoff
Interessant sind Hinweise auf eine Blutdrucksenkung durch Randensaft (Rote Beete Saft):
Randensaft (Rote Beete) senkt Blutdruck
Ausserdem interessant:
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Chili-Wirkstoff Capsaicin senkt den Blutdruck
Karkadetee senkt systolischen blutdruck um 13 mmhg
Karkadetee ist interessant, weil er auch angenehm im Geschmack ist und sich daher leicht in den Alltag integrieren lässt. Es handelt sich um Hibiscus sabdariffa.
Siehe: Blick ins Pflanzenlexikon – Hibiskus
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
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Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
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