Phytotherapie ist ein randständiger Teil der Medizin.
(Siehe auch: Was ist Phytotherapie?)
Eine ganze Reihe von Gründen sprechen jedoch dafür, dass eine Aufwertung der Phytotherapie für die Medizin Vorteile mit sich bringt:
1. Phytotherapie nimmt die alte Tradition der Hausmittel auf und bringt sie in eine fundierte, erneuerte Form. Das ermöglicht den sinnvollen Einbezug der Patientinnen und Patienten sowie ihrer Angehörigen in ein Therapiekonzept. Diese Mitwirkung und Mitbeteiligung wirkt sich günstig auf die therapeutische Beziehung, die Compliance und den Heilungsprozess aus.
2. Phytotherapie bietet eine ideale Brücke zu Patientinnen und Patienten, die nach ergänzenden „natürlichen Behandlungsformen“ suchen, ohne dass Ärztinnen und Ärzte den Boden einer argumentgestützten, sciencebasierten Therapie verlassen müssen.
3. Heilpflanzen-Anwendungen ermöglichen die „Verabreichung“ von Zuwendung und die Integration von ritualhaften Elementen in die Therapie. Diese wertvollen „Kräfte“ zu erschliessen, ohne in esoterischen Hokuspokus abzudriften, ist eine Stärke der Phytotherapie.
4. Im Gegensatz zu zahlreichen Methoden der Komplementärmedizin ist die Phytotherapie nicht mit einem quasireligiösen Sinnsystem verbunden. Phytotherapie ist von sich aus gesehen weltanschaulich neutral und deshalb auch optimal verträglich mit dem staatlichen Gesundheitssystem.
5. Phytotherapie bietet Einblicke auch in die traditionelle Pflanzenheilkunde. Eine fundierte Phytotherapie übernimmt diese Tradition jedoch nicht einfach, sondern reflektiert und prüft sie. Wer sich auseinandersetzt mit den kulturgeschichtlichen Zusammenhängen rund um die alten Heilmethoden versteht die verschiedenen Vorstellungen besser, die im Laufe der Zeit mit Krankheit und Heilung verbunden waren – und eben auch heute noch sind (z. B. magische Vorstellungen, Analogiedenken). Für Ärztinnen und Ärzte kann es wertvoll sein, wenn sie mit solchen traditionellen Theorien über Krankheit und Heilen vertraut sind, weil sie ihre Patientinnen und Patienten dann dort besser abholen können.
6. Obwohl Phytotherapie kein Sinnsystem impliziert, bietet sie etwas über eine rein naturwissenschaftliche Betrachtung hinaus durch die Schaffung von Gelegenheiten für Naturkontakt und ästhetische Naturerlebnisse. Und eine gute Naturbeziehung ist eine gesundheitliche Ressource – vorbeugend und speziell auch in Zeiten persönlicher Krisen.
Mindestens diese sechs Gründe sprechen dafür, dass Phytotherapie im Medizinstudium und in der Ärzteweiterbildung mehr Gewicht bekommt.
Weitere Informationen zu diesem Thema im Abschnitt:
Phytotherapie für Ärztinnen und Ärzte
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch