Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der Ökologische Ärztebund haben auf die jüngst publizierten Zahlen zum Einsatz von Antibiotika in der Tiermast reagiert.
Das Problem hat in den Augen der Umweltschützer größere Ausmasse, als bisher bekannt war. In der Intensiv-Tierhaltung werden demnach gegenwärtig mehr als 40 Mal so viel Antibiotika eingesetzt wie in deutschen Krankenhäusern und sieben Mal mehr als in der Humanmedizin insgesamt. Die zwei Verbände verlangen darum, der Antibiotika-Einsatz in der Tiermast müsse bis 2015 um die Hälfte vermindert werden.
Dringend nötig seien Reduktionsziele für Antibiotika wie in Dänemark oder den Niederlanden. Darüber hinaus müssten die Subventionen für den Bau neuer Massentierhaltungsanlagen gestoppt und die Privilegien für industrielle Tierhaltung aus dem Baugesetz gestrichen werden.
Das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit hatte kürzlich darüber informiert, dass Pharma-Unternehmen und Großhändler im vergangenen Jahr 1.734 Tonnen Antibiotika an Tierärzte abgegeben hätten. Im Jahr 2005 waren es nach Aussagen der Umweltschützer nur 784 Tonnen.
Quellen:
http://wissen.dradio.de/nachrichten.59.de.html?drn:news_id=136233
http://de.nachrichten.yahoo.com/bund-fordert-halbierung-antibiotika-tiermast-135820190–finance.html
Kommentar & Ergänzung:
Angesichts der bedrohlichen Resistenzentwicklung bei Antibiotika in der Humanmedizin ist der grosse Antibiotika-Verbrauch in der Tiermast sehr problematisch.
Dieses Problem ist seit Jahren bekannt und wird meinem Eindruck nach auf der politischen Ebene nicht mit dem nötigen Nachdruck gelöst.
Das ist ein starkes Argument für die Förderung des Biolandwirtschaft und für den Boykott von Fleisch aus industrieller Tiermast.
Politikerinnen und Politiker, die für dieses Problem keine Sensibilität haben, sind für mich nicht wählbar.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch