Brustkrebs-Patientinnen, die sich zusätzlich einer komplementärmedizinischen Behandlung unterzogen, haben eine bessere Lebensqualität: Zu diesem Resultat kam eine zusammen mit der Charitè – Universitätsmedizin Berlin durchgeführte Studie am Pilotprojekt Komplementärmedizin Meran.
Vor der Publikation in wissenschaftlichen Zeitschriften könnten keine Einzelheiten der Studie vorgestellt werden, sagte deren Hauptverantwortliche Professorin Claudia Witt, Direktorin des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie an der Charitè – Universitätsmedizin Berlin, bei der Präsentation. An der randomisierten Studie, bei der Patientinnen zufällig zugeteilt wurden, nahmen 275 Brustkrebs-Patientinnen teil. Von den komplementärmedizinischen Behandlungsmethoden kamen am häufigsten Akupunktur und Homöopathie zur Anwendung, aber auch die auf Pflanzen basierende Phytotherapie und zahlreiche andere. Hauptparameter der Studie, erklärte Professorin Witt, war die Lebensqualität, etwa im Hinblick auf Erschöpfungssyndrom und Schmerzen. Das Hauptergebnis der Studie an Patientinnen mit Brustkrebs sei eine statistisch signifikant bessere Lebensqualität, bei den Frauen, die zusätzlich in der Abteilung für Komplementärmedizin in Meran behandelt wurden, sagte Claudia Witt.
Für die Durchführung der Studie arbeiteten das Brustgesundheitszentrum Meran-Brixen, die Onkologie Bozen und das Day Hospital Meran zusammen. Unter die Lupe genommen wurden bei der vom Land in Auftrag gegebenen Studie zwei Gruppen: eine Gruppe bekam zusätzlich eine komplementärmedizinische Behandlung; die zweite Gruppe wurde ausschliesslich nach den hohen schulmedizinisch-onkologischen Standards des Brustgesundheitszentrums therapiert.
Quelle:
http://www.provinz.bz.it/lpa/285.asp?redas=yes&aktuelles_action=4&aktuelles_article_id=409463
Kommentar & Ergänzung:
Ich mag allen Brustkrebs-Patientinnen, die an der Studie teilgenommen haben, jeden Gewinn an Lebensqualität von Herzen gönnen.
Allerdings erweckt die Studie, so wie sie hier präsentiert wird, einen falschen Eindruck. Sie sagt nämlich nichts spezifisches aus über die Wirksamkeit von „Komplementärmedizin“, Homöopathie, Akupunktur, Phytotherapie etc.
Die Studie sagt nur aus: Brustkrebs-Patientinnen, die intensiver betreut werden und mehr Therapie bekommen, geht es besser. Das aber ist alles andere als neu.
„Komplementärmedizin“ ist zudem ein fragwürdiger Lobbying-Begriff, der inhaltlich willkürlich definiert werden kann. Es wäre viel besser, die einzelnen Methoden in dieser „Schublade“ genauer unter die Lupe zu nehmen, als mit dem hohlen Schlagwort Komplementärmedizin zu hantieren.
Siehe:
Komplementärmedizin – ein fragwürdiger Begriff
Claudia Witt bewirbt sich übrigens zur Zeit für den Lehrstuhl für Naturheilkunde an der Universität Zürich.
Siehe:
Zur Neubesetzung des Lehrstuhls für Naturheilkunde an der Universität Zürich
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch