Zu dieser Frage äussert sich der praktizierende Augenarzt Georg Eckert aus Ulm auf N-TV:
„Ganz klar nein, und zwar genau so wenig wie man seine Schuhgröße trainieren kann.“ Das kurzsichtige Auge sei ein wenig länger als das normale und das weitsichtige Auge etwas kürzer. Diese angeborenen Gegebenheiten könnten auch durch Training nicht verändert werden. Aber man könne schlechtes Sehen trainieren. Augenärzte seien immer wieder überrascht, wie viele Menschen sich mit ihrem eingeschränktes Sehen arrangiert haben und erst zum Augenarzt kommen, wenn es fast gar nicht mehr geht.
Im Alter werde die kollagenartige Linse im Auge allmählich immer fester und unflexibler. Das gehe soweit, dass die sogenannten Ziliarmuskeln im Auge es nicht mehr schaffen, die Linse so zu bewegen, dass sie sich auf den nahen Sehbereich einstellen kann. So entstehe die Altersweitsichtigkeit.
Quelle:
https://www.n-tv.de/wissen/Legenden-rund-ums-Auge-article10029891.html
Kommentar & Ergänzung:
Augentraining wird unter verschiedenen Bezeichnungen angeboten – zum Beispiel das Sehtraining nach Bates, Gollup und Selby.
Dass manche Augenübungen entspannend wirken können, ist meines Erachtens unbestreitbar. Fragwürdig sind aber weitergehende Versprechungen wie die Heilung von Kurzsichtigkeit und Hornhautverkrümmung.
Weitere Informationen auf Psiram:
Sehtraining / Augentraining nach Gollup und Selby
Kritik am Augentraining auf Wikipedia:
„Die Ursache für axiale Brechungsfehler (Myopie, Hyperopie) ist in der Regel ein Missverhältnis zwischen der Brechkraft der optischen Medien (Hornhaut, Linse) und der Baulänge des Augapfels, jedoch keine Störung der Augenmuskeln. Darum wird das angestrebte Ergebnis des Augentrainings, Fehlsichtigkeiten durch Entspannung der Augenmuskeln zu reduzieren oder gar beseitigen zu können, von der Wissenschaft als nicht erreichbar angesehen. Da ein anerkannter Nachweis der therapeutischen Wirksamkeit des Augentrainings auf Fehlsichtigkeiten darüber hinaus bis heute nicht erbracht wurde, wird das Verfahren von der evidenzbasierten Medizin abgelehnt.“
Quelle: Wikipedia – Artikel über Augentraining.
Ein heikler Punkt der eher esoterisch ausgerichteten Augentrainings ist eine potentielle Schuldzuweisung an Patientinnen und Patienten:
John Selby „betonte vor allem die ‚bewusste Entscheidung für klares Sehen‘ zur Erzielung einer Sehverbesserung. ‚Nur wenn Sie sich bewusst dazu entscheiden, wieder klar sehen zu wollen und die unbewussten Gewohnheiten, welche die emotionalen Hemmungen und physischen Disfunktionen aufrechterhalten, durchbrechen, kann eine Heilung stattfinden‘ (Selby 1987, S.136).
Bei einer solchen Einstellung des Therapeuten stellt sich die Frage, ob Personen, die nach dem Selby-Verfahren keinen Erfolg erzielten, sich nicht bewusst genug zur Sehverbesserung entschlossen hatten. Eine Schuldzuweisung an den Patienten kann damit angelegt sein.“ (Quelle: Psiram)
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
Heilpflanzen-Seminar für an Naturheilkunde Interessierte ohne medizinische Vorkenntnisse
Kräuterexkursionen in den Bergen / Heilkräuterkurse
Weiterbildung für Spitex, Pflegeheim, Psychiatrische Klinik, Palliative Care, Spital:
Interessengemeinschaft Phytotherapie und Pflege: www.ig-pp.ch
Schmerzen? Chronische Erkrankungen? www.patientenseminare.ch