Als Rhinosinusitis bezeichnet wird eine gleichzeitige Entzündung der Nasenschleimhaut („Rhinitis“) und eine Entzündung der Schleimhaut der Nasennebenhöhlen („Sinusitis“). Unterschieden wird dabei zwischen der akuten Rhinosinusitis und der chronischen Rhinosinusitis (CRS).
Vor allem bei chronischen Rhinosinusitiden sind Nasenduschen mit Salzwasser eine sinnvolle Ergänzung der symptomatischen Behandlung. Zu diesem Schluss kommen Experten der Universität Köln. Weniger überzeugend ist das Giesskännchen bei der akuten „Triefnase“
Viele Anhänger fernöstlicher Yoga-Traditionen verwenden den Neti Pot (der Sanskrit-Ausdruck „Jala Neti“ steht für „Nasendusche mit Salzwasser“) zur täglichen Körperhygiene. Die Wirkung der Salzwasserdusche (SNI = saline nasal irrigation) auf akute und chronische Rhinosinusitiden wurde in vielen Studien untersucht, mit teilweise widersprüchlichen Resultaten. Trotzdem sehen mittlerweile auch Experten in der Verwendung der Gießkännchen für die Nase einen Nutzen, wenn auch kaum für den Alltagsgebrauch.
Der HNO-Facharzt und Medizininformatiker Dr. Ralph Mösges und sein Kollege Dr. Nils Achilles vom Universitätsklinikum Köln haben die internationale Fachliteratur zum Thema durchforstet und ausgewertet. Demnach empfiehlt sich die Verwendung der Nasendusche hauptsächlich bei chronischer Rhinosinusitis (CRS). Die Kölner Experten begründen ihre Empfehlung vor allem mit drei Quellen:
– Eine Metaanalyse des Cochrane-Instituts aus dem Jahr 2007, in der von einem Nutzen für die Mehrheit der (CRS-)Patienten die Rede ist, trotz „selten beobachteter Nebenwirkungen“;
-Ein Europäisches Positionspapier zur Rhinosinusitis und nasalen Polyposis aus dem Jahr 2012 (EPOS);
– Die S2-Leitlinie „Rhinosinusitis“ der Deutschen Gesellschaft für Otorhinolaryngologie aus dem Jahr 2011.
Wie die Leitlinienautoren zusammenfassen, führen Nasenduschen oder Sprays mit hypertonen gepufferten Kochsalzlösungen bei dieser Indikation „zumindest zu einer symptomatischen Besserung“. Die SNI, darin sind sich alle europäischen Fachgesellschaften einig, sei „eine nützliche Ergänzung in der symptomatischen Behandlung der CRS“. Im Gegensatz zu den akuten Rhinosinusitiden: Hier sei die Datenlage nicht einheitlich und die Experten sprechen der Nasenspülung bei dieser Indikation allenfalls eine begrenzte Wirksamkeit zu.
Quelle:
Ärzte Zeitung
http://www.springer-gup.de/de/gesundheit/news/7372-Salzwasser_gegen_verstopfte_Nasen/
Kommentar & Ergänzung:
Wir haben es hier jedenfalls mit einer ausgesprochen kostengünstigen und in der Regel gut verträglichen Therapie zu tun, auch wenn das Nasenduschen für manche Menschen schon etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Es gibt auch Hinweise auf einen vorbeugenden Effekt gegen Erkältungen, wobei auch Inhalationen angewendet werden:
Hypertone Salzlösungen bei Schnupfen
Inhalation mit Salzlösung – die ideale Begleittherapie bei Husten
Salzwasser-Inhalationen als Mittel gegen Erkältungen, Schweinegrippe & Co.
Akuter Schnupfen bei Kindern: Nasenspülungen sind wirksam
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