Die ETH-Lausanne stellt ihren Ruf aufs Spiel und lässt sich vom Nahrungsmittelkonzern Nestle zwei Lehrstühle und Forschungsprojekte bezahlen. Das ist nicht ganz unüblich. Gravierend und unverzeihlich ist in diesem Fall aber, dass der Kooperationsvertrag der Firma Nestle bei der Besetzung der Lehrstühle und bei der Projektbewilligung ein Vetorecht einräumt. Nestle bestimmt also, wer forscht und was erforscht wird.
Die NZZ am Sonntag kommentiert diesen Kniefall mit deutlichen Worten:
„Dass die EPFL der Forschungsfreiheit offenbar keine Priorität einräumt, ist ein Armutszeugnis für die Hochschule, die sich gerne dafür rühmt, eine der besten Europas zu sein. Und für eine staatliche Hochschule ist ein solcher Knebelvertrag inakzeptabel. Wie er den ETH-Rat als Aufsichtsgremium passieren konnte, ist schleierhaft. Es ist Zeit, dass der Bund als Eigentümer der EPFL Grenzen setzt, auch um die Hochschule davor zu schützen, sich selbst den Ruf zu ruinieren.“
(11. Mai 2014)
Bei der Zusammenarbeit zwischen Nestle und der ETH-Lausanne geht es um die Wirkungen der Ernährung auf die Hirnentwicklung.
Wissenschaftliche Forschung muss so unabhängig wie möglich sein – sonst hat sie ihren Namen nicht verdient. An einer staatlichen Hochschule müssen die Interessen der Gesellschaft und der Wissenschaft entscheidend dafür sein, welche Fragen zum Forschungsgegenstand werden. Und nicht die Interessen einer Firma.
Aufgedeckt hat diesen Knebelvertrag übrigens die „Wochenzeitung“. Den Artikel zum Uni-Sponsoring finden Sie hier.
https://www.woz.ch/1419/uni-sponsoring/forschung-im-win-win-geist
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