Auf science.ORF.at gibt Friedrich Longin Auskunft über die alten Getreidesorten Emmer, Einkorn, Dinkel:
„Einkorn beispielsweise ist gut erforscht. Man weiß heute, dass es viele Carotinoide und viel Lutein beinhaltet – bis zu zehn Mal mehr als in herkömmlichem Brotweizen und bis zu fünf Mal mehr als in Hartweizen vorhanden ist. Das ist wichtig für die Sehkraft und das zentrale Nervensystem. Außerdem hat Einkorn mehr Vitamin E als Brotweizen und die doppelte Menge der Mineralstoffe Zink, Selen, Eisen, Kupfer, Mangan. Für Emmer und Dinkel gilt das deutlich weniger, die von den Inhaltsstoffen her betrachtet dem Brotweizen sehr ähnlich sind. Sie beinhalten geringfügig mehr Mineralstoffe, ansonsten gibt es aber kaum Unterschiede zum Brotweizen.“
Allerdings sei der Ertrag bei diesen alten Getreidesorten im Vergleich zum Brotgetreide geringer:
„Einkorn hat…etwa ein Drittel des Ertrags. Emmer bringt ungefähr die Hälfte des Ertrags von Brotweizen, Dinkel etwa Dreiviertel.“
Der tiefere Ertrag sei auch der Grund dafür, dass die alten Getreidesorten teurer sind.
Friedrich Longin ist Spezialist für Weizen an der Landessaatzuchtanstalt der Universität Hohenheim.
Quelle:
https://science.orf.at/stories/2782530/
Studie: Back to the Future – Tapping into Ancient Grains for Food Diversity“, „Trends in Plant Science“, 27.6.2016:
https://www.cell.com/trends/plant-science/fulltext/S1360-1385(16)30043-7
Kommentar & Ergänzung:
Einkorn, Emmer und Dinkel sind anspruchslose Getreide, die mit geringer Nährstoffversorgung auskommen und sich daher gut eignen zum Anbau auf trockenen, mageren Böden. Sie sind auch resistent gegen viele Schädlinge. Auch wenn es unrealistisch ist, voll und ganz zu den alten Getreidesorten zurückzukehren lohnt es sich, die Vielfalt der Nahrungspflanzen zu erhalten.
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
Phytotherapie-Ausbildung für Krankenpflege und andere Gesundheitsberufe
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