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Massive Medikamentenfälschungen vor allem bei Potenzmitteln (aber nicht nur)

Gesundheitliches

Avatar-FotoMartin Koradi09.03.2019

Medikamentenfälschungen sind ein Riesengeschäft. Besonders beliebt bei Fälschern sind Potenzmittel wie Viagra und Cialis, die über obskure Kanäle via Internet verkauft werden. T-online schreibt in einem Beitrag:

„Besonders beliebt bei Kriminellen: Potenzmittel. Mit einem Kilogramm lasse sich auf dem Schwarzmarkt zwischen 90.000 und 100.000 Euro erzielen, schätzte das Bundeskriminalamt. Bei Heroin seien es 50.000 Euro. Zudem koste illegal gehandelter Viagrawirkstoff nur 60 Euro je Kilo, während für den Heroinrohstoff rund 7.000 Euro fällig würden.“

Quelle:

https://www.t-online.de/gesundheit/heilmittel-medikamente/id_85202822/diese-medikamente-werden-am-haeufigsten-gefaelscht.html

Kommentar & Ergänzung: Massive Medikamentenfälschungen vor allem bei Potenzmitteln (aber nicht nur)

Medikamentenfälschungen kommen auch bei anderen Medikamenten vor, aber offenbar sind sie bei Potenzmitteln wie Viagra (Sildenafil) und Cialis (Tadalafil) besonders lukrativ.

Grundsätzlich empfehle ich, Medikamente nicht via Internet zu kaufen sondern vorzugsweise direkt in einer Apotheke vor Ort zu beziehen. Das gilt auch für Arzneimittel und Nahrungsergänzungsmittel auf pflanzlicher Basis.

Im Internet gibt es einfach zu viele Fälschungen und es ist oft völlig unklar, wer hinter einer Website steckt. Nicht jeder Internetshop, der sich „Apotheke“ nennt, ist auch eine Apotheke. Spätestens wenn solche „Apotheken“-Shops Potenzmittel wie Viagra und Cialis rezeptfrei verkaufen wird klar, dass der Laden unseriös ist und gemieden werden sollte.

Natürlich gibt es aber auch seriöse Versandapotheken. Die müssen einen realen Standort sowie eine Adresse haben in der Schweiz und brauchten eine Bewilligung der Kantonalen Heilmittelkontrolle für den Versandhandel mit Arzneimitteln. Für rezeptpflichtige Medikamente muss man dort ein Rezept einschicken.

Die Medikamentenfälscher werden im Übrigen immer dreister und versuchen zunehmend, in die legalen Lieferketten des Pharmahandels einzudringen. Das gelingt ihnen aber selten, weil es hier Kontrollsysteme gibt.

Ein besonderes Problem sind illegale Importe von angeblich rein pflanzlichen Präparaten aus der ayurvedischen oder chinesischen Medizin, die undeklariert synthetische Wirkstoffe mit potenziellen Risiken enthalten. Hier sind zum Beispiel Fälle bekannt geworden mit angeblich rein pflanzlichen Schlankheitsmittel, die den verbotenen Appetithemmer Sibutramin enthalten. Siehe dazu:

Risiko durch illegale Schlankheitsmittel

Abgefangen werden aber auch immer wieder einmal angeblich rein pflanzliche Rheumamittel mit undeklarierten synthetischen Entzündungshemmern, zum Beispiel dem NSAR Diclofenac. Das ist sehr heikel, weil solche Substanzen Risiken und Nebenwirkungen mit sich bringen, die sorgfältig beachtet und abgewogen werden müssen. Und das kann man halt nicht, wenn man davon ausgeht, dass man ein rein pflanzliches Produkt einnimmt. Daher besser Finger weg von solchen illegalen Importen.

 

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