Regelmäßiger Alkoholkonsum vergrößert den Taillenumfang und damit die Gefahr für Herzkreislauf-Leiden und Diabetes.
Bei Männern und Frauen hängen jahrelanger erhöhter Alkoholkonsum und zunehmende Stammfettsucht zusammen, berichten Wissenschaftler vom Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE). Die Forscher haben Daten der EPIC*-Studie mit über 250.000 erwachsenen Europäern ausgewertet (J Clin Nutrit online 11. Mai).
Die EPIC-Studie heisst ausgeschrieben: European Prospective Investigation into Cancer and Nutrition.
Dabei zeigte sich: Männer, die im Schnitt über Jahre täglich mehr als zwei Gläser alkoholhaltiger Getränke wie Wein, Bier oder Schnaps tranken, hatten im Vergleich zu Männern mit durchschnittlich nur sehr geringem Alkoholkonsum einen um 1,1 cm größeren Bauchumfang. Auch das Körpergewicht der Männer stieg mit dem Alkoholkonsum.
So lag der Body-Mass-Index (BMI) bei Vieltrinkern im Schnitt bei 28,3, während Wenigtrinker durchschnittlich einen BMI von 27,3 hatten. Bei einer 1,80 Meter großen Person entspricht dies einer durchschnittlichen Gewichtsdifferenz von mehr als drei Kilogramm.
Bauchumfang
Bei Frauen war die Differenz im Bauchumfang sogar noch deutlicher ausgeprägt. Frauen, die über einen sehr langen Zeitraum täglich mehr als zwei Gläser tranken, hatten im Schnitt einen um etwa 1,5 cm größeren Taillenumfang als Frauen, die nur sehr wenig oder gar keinen Alkohol zu sich nahmen.
Dagegen unterschied sich der durchschnittliche BMI von viel und sehr wenig trinkenden Frauen nicht wesentlich.
Dies weist darauf hin, dass ein hoher Alkoholkonsum vor allem bei Frauen die Körperfettverteilung ungünstig beeinflusst, weil die Ansammlung von Körperfett im Oberbauch gefördert wird. Nimmt der Taillenumfang zu, erhöht sich auch das Erkrankungsrisiko für Typ-2-Diabetes sowie für bestimmte Krebs- und Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
„Die Unterschiede im Bauchumfang sind nicht extrem groß. Dennoch sind sie eindeutig und könnten für die Gesundheit der Gesamtbevölkerung eine Rolle spielen“, lautet die Schlussfolgerung von Dr. Manuela Bergmann aus der DIfE-Forschergruppe.
Quellen:
http://www.aerztezeitung.de/medizin/article/654383/wein-laesst-krankmachenden-bierbwachsen.html
http://www.nature.com/ejcn/journal/vaop/ncurrent/full/ejcn201170a.html
Kommentar & Ergänzung: Bierbauch
Zum Thema „Bierbauch“ schreibt Wikipedia:
„Bierbauch
Verbreitet ist die Annahme, dass ein dicker Bauch auf einen erhöhten Konsum von Bier zurückzuführen ist, angeblich weil Bier so viele Kalorien habe. Eine Studie des Londoner University College mit Daten von 891 Männern und 1.098 Frauen aus Tschechien, von denen ein Teil gar keinen Alkohol trank, der andere ausschließlich Bier, konnte diesen Mythos jedoch widerlegen. Gemessen wurden Taille-Hüft-Verhältnis (WHR) und Body-Mass-Index (BMI). Diesen Daten wurde der jeweilige Bierkonsum gegenübergestellt. Es zeigt sich, dass bei Männern der Bierkonsum und der BMI in keinem Zusammenhang stehen; Frauen mit moderatem Bierkonsum sind sogar dünner als Frauen ohne Bierkonsum. Bier hat im Vergleich zu anderen Getränken sogar sehr wenig Kalorien. Der bekannte Satz „Ein Bier ersetzt eine Mahlzeit“ stimmt somit ebenfalls nicht. Tatsächlich ist ein dicker Bauch zumeist auf das Essverhalten zurückzuführen, falls Erkrankungen dafür nicht infrage kommen.“[1]
[1] Bobak, Skodova, Marmot (2003): Beer and Obesity: A cross-sectional Study. European Journal of Clinical Nutrition. Vol. 57, pp. 1250–1253
(Quelle: Wikipedia)
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