Ambrosia (Ambrosia artemisiifolia, Aufrechtes Traubenkraut) ist eine eingeschleppte Pflanze, die für Allergikerinnen und Allergiker zum Problem werden kann. Daher sollte sie spätestens jetzt, wenn ihr Pollenflug beginnt, bekämpft werden.
Was hat es denn auch sich mit dieser Allergie?
Ambrosia enthält hochallergene Pollen. Mehr als 10 Ambrosiapollen pro Kubikmeter Luft gelten als starke Belastung und können bei Allergikern zu schweren Heuschnupfensymptomen oder gar zu Asthma führen. Allergische Reaktionen treten bei den Betroffenen nur während der Blütezeit der Ambrosia auf, die von Mitte Juli bis Anfang Oktober dauern kann. Ambrosiapollen verlängern damit die Allergiesaison um mehrere Wochen. Es bestehen Kreuzreaktionen zwischen Ambrosia und anderen Korbblütlern wie beispielsweise Beifusspollen. Auch mit Gräserpollen, Melone und Banane könnten Kreuzreaktionen auftreten.
In Europa haben die Allergien auf Ambrosiapollen in Regionen mit hohen Pollenwerten in den letzten 15 Jahren deutlich zugenommen. In Ungarn sollen 60 – 90 % der Allergiker auf Ambrosia sensibilisiert sein, in Lyon 14 %. Und in der Nähe von Mailand leiden 13 – 18 % der Menschen unter einer Ambrosiaallergie. In Wien wurde festgestellt, dass die Zunahme der Allergien parallel mit der Zunahme der Pollenmenge verläuft. Die Sensibilisierungsrate in der Schweiz ist, aufgrund der geringeren Pollenmengen, noch vergleichsweise gering: Eine Untersuchung von 787 Allergikern in Basel zeigte 2006 eine Ambrosia-Sensibilisierungsrate von 8 %. Wenn die Pollenmengen in der Schweiz steigen, ist davon auszugehen, dass die Sensibilisierungsrate zunehmen und ein immer grösserer Anteil der sensibilisierten Personen unter Heuschnupfensymptomen leiden wird.
Eine stärkere Ausbreitung würde deshalb hohe Kosten im Gesundheitswesen nach sich ziehen und Allergikerinnen und Allergiker stark belasten.
(Quelle: http://www.ambrosia.ch/gesundheit-und-ambroisapollen/ambrosia-allergie/)
Umfassendere Informationen:
Kommentar & Ergänzung:
Ambrosiapollen sind sehr aggressiv. Speziell Kinder zeigen starke Reaktionen bis hin zum Asthma. Fünf bis zehn Ambrosiapollen pro Kubikmeter Luft reichen schon, um eine schwere Allergie auszulösen. Bei Birkenpollen oder Gräserpollen soll dies erst bei zehnfacher Konzentration erfolgen.
Die Ausbreitung dieses Neophyten zu begrenzen ist daher sehr sinnvoll und eine wichtige Präventionsmassnahme zum Gesundheitsschutz.
Dieser Eingriff in die Natur ist auch deshalb gut vertretbar, weil für die rasante Ausbreitung der Ambrosia hauptsächlich der Mensch verantwortlich ist.
Ambrosia gehört zu den Neophyten. Was ist darunter zu verstehen?
Neophyten sind Pflanzenarten, die (in)direkt durch Menschen in Gebiete eingeführt werden, in denen sie natürlicherweise nicht vorkommen. Beispiele sind neben Ambrosia vor allem:
Drüsiges Springkraut
Riesen-Bärenklau
Goldruten
Greiskraut
Staudenknöterich
Essigbaum
Sommerflieder
Robinie
Götterbaum
Kirschlorbeer
Riesenaronstab
Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde
Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz
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