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Inflation der Kindertherapien

Gesellschaftliches

Avatar-FotoMartin Koradi07.11.2011

In der NZZ am Sonntag vom 6. November 2011 erschien unter dem Titel „Erlöst die Kinder von unnötigen Diagnosen“ ein sehr lesenswerter Bericht über die Zunahme von Kindertherapie bei Schulproblemen.

Zitat:

„In der Schweiz werden immer mehr Kinder wegen Schulproblemen therapiert. Jetzt reicht’s, finden zwei Kinderärzte. Sie rufen Mediziner und Psychologen dazu auf, nicht gleich bei jedem Kind einen Defekt zu suchen.“

Der Beitrag basiert auf einem Interview mit den Kinderärzten Thomas Baumann und Romedius Alber.

Zitat:

„Thomas Baumann: Als ich vor dreissig Jahren meine Praxis eröffnete, wurde kaum ein Kind wegen Schulproblemen therapiert. Heute hingegen erhalten über fünfzig Prozent aller Kinder irgendwelche Therapien, um schulische Schwächen zu beheben. Irgendetwas stimmt da nicht.“

Im Beitrag wird denn auch die Frage gestellt, ob es heute mehr «kranke» als gesunde Kinder gebe.

Zitat:

„ Romedius Alber: Enorm viele Schulkinder erhalten auf Wunsch der Eltern oder durch gesellschaftlichen Druck heilpädagogische Unterstützung, es gibt Psychomotorik- oder Rechenschwäche-Therapien, Legasthenie- oder Ergotherapien. Zudem schleppen viele Eltern ihre Kinder noch in irgendwelche Alternativtherapien – es nimmt kein Ende.“

Kinesiologie als fragwürdige Alternativtherapie

Zu den fragwürdigen Alternativtherapien für Kinder gehören Kinesiologie, Touch for Health und Edu-Kinestetik. Info dazu bei Wikipedia und Esowatch.

Zitat:

„ Baumann: Die Kinder haben sich nicht verändert. Es werden einfach mehr Variationen der Norm als pathologisch erklärt. Wir haben heute völlig falsche Vorstellungen davon, was normal und was nicht normal ist. Alber: Wir beobachten die Entwicklung der Kinder immer genauer und stellen dadurch mehr Variabilität fest. Viele Abweichungen vom Durchschnitt werden als Entwicklungsstörungen deklariert, und das hat einen riesigen Therapie-Markt geschaffen. Zudem sind viele Lehrpersonen am Anschlag. Kinder, die nicht im selben Takt tanzen können, laufen Gefahr, pathologisiert zu werden.“

Weil man die Kinder genauer beobachte, finde man auch mehr Störungen, stellt Romedius Alber fest.

Zitat:

„ Baumann: Heute muss immer alles sofort behoben werden. Die Eltern haben einen wahnsinnigen Druck. Die meisten Kinder sind ja geplant, das sind Lebenswerke. Darum machen die Eltern alles, damit diese Kinder normal sind. Gleich nach der Geburt muss das Geburtstrauma bei einer Osteopathin bearbeitet werden, sonst ist das Kind ein Leben lang geschädigt. Für alles muss immer sofort eine Lösung her. Das Kind hat Schulschwierigkeiten? Also muss eine Diagnose her, es muss eine Therapie her, alles muss sofort wieder gut sein.“

Diese Entwicklung ist generell zu beobachten im Umgang mit Gesundheit und Krankheit. Und wenn es in der Medizin keine passende Diagnose und Therapie gibt, dann wir sie halt im Bereich Komplementärmedizin bzw. Alternativmedizin gesucht.

Fragwürdigkeiten auch bei Komplementärmedizin & Alternativmedizin

Komplementärmedizin und Alternativmedizin laufen voll mit in diesem Zeitgeist-Trend und bieten Kindertherapien bei Schulproblemen an.

Das fängt schon damit an, dass ein Kind kaum mehr den Ellbogen an einem Tischbein anschlagen kann, ohne dass drei Tanten mit „Notfalltropfen“ zum Einsatz kommen.

Kinder brauchen nicht bei jeder kleinen Unebenheit im Leben ein Globuli, Schüssler-Tabletten, Notfalltropfen oder Heilkräuter.

Meiner Ansicht nach braucht es mehr Reflexion und Auseinandersetzung über die zugrunde liegenden Bedürfnisse und Ängste der Eltern, und über die gesellschaftlichen Bedingungen, die solche Entwicklungen fördern. Fazit also: Mehr Reflexion – weniger unreflektierter Konsum von Diagnosen und Therapien aus Medizin, Komplementärmedizin und Alternativmedizin.

Dass man den Kindern helfen wolle, bessere Leistungen zu erzielen, sei ja nicht verwerflich, stellt die interviewende Person fest.

Darauf antwortet Baumann:

„Nein, grundsätzlich nicht. Man muss sich aber bewusst sein, dass jede Diagnose etwas auslöst. Therapien stigmatisieren. Kinder wollen normal sein, und das sind sie nicht, wenn sie jeden Mittwochnachmittag statt Fussball zu spielen in die Logopädie müssen.“

Therapien können stigmatisieren

Genau. Diagnosen und Therapien können helfen, sie können aber auch stigmatisieren. Und es gibt eine zunehmende Medikalisierung und Therapeutisierung der Kindheit, die bedenklich sind. Darum ist dieses Interview mit den Feststellungen der Kinderärzte Thomas Baumann und Romedius Alber sehr wertvoll und es lohnt sich, vertieft darüber nachzudenken. Das spricht nicht grundsätzlich gegen Kindertherapien bei Schulschwierigkeiten. Aber die Inflation solcher Therapien ist in vieler Hinsicht fragwürdig,

Quelle der Zitate:

https://www.nzz.ch/nachrichten/hintergrund/wissenschaft/erloest_die_schueler_von_unnoetigen_diagnosen_1.13233712.html

Lesenswerter Artikel!

Martin Koradi, Dozent für Phytotherapie / Pflanzenheilkunde

Winterthur / Kanton Zürich / Schweiz

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