Die Lärche (Larix decidua) ist nicht nur der einzige einheimische Nadelbaum, der im Herbst seine Nadeln verliert. Sie hält auch die Luft in Städten sauber. Nun wurde die Lärche als Baum des Jahres 2012 ausgerufen.
Sie ist im Hochgebirge beheimatet. In über 2000 Metern Höhe kann sie an der Baumgrenze Lawinen trotzen: Die Europäische Lärche wurde zum „Baum des Jahres 2012“ gewählt. Das gab vor kurzem Silvius Wodarz, Präsident der „Baum des Jahres Stiftung“, im Zoologischen Garten Berlin bekannt.
Die Europäische Lärche gibt der Forschung bis heute Rätsel auf: Als einziger heimischer Nadelbaum wirft sie die Nadeln im Herbst ab und grünt erst im Frühjahr wieder – genauso wie ein Laubbaum. Warum das so geschieht, ist nach Angaben der „Baum des Jahres Stiftung“ bis heute nicht vollständig geklärt. Möglicherweise erleichtern die kahlen Äste das Überwintern, Lärchen überstehen Frost bis -40 Grad ohne Schaden zu nehmen. Im Hochgebirge kommen solche Temperaturen oft vor.
Anspruchslose Lärche
Nicht nur ans Wetter hat die Europäische Lärche keine speziellen Ansprüche. Als sogenannte „Pionierbaumart“ zählt sie zu den ersten Bäumen, die Kahlflächen und unwirtliche Rohböden besiedeln. Dafür benötigt sie jedoch viel Licht – Baumarten, die mehr Schatten vertragen, gelingt es leicht, die Lärche zu verdrängen.
Dem Mensch nutzt die Lärche auf ganz verschiedene Art: Ihr Holz hat einen hohen Harzgehalt und ist dadurch besonders hart und schwer. Lärchenholz, das im Außenbereich verbaut wird, braucht daher keine Imprägnierung. Außerdem ist die Lärche nach neuesten Untersuchungen diejenige Baumart, mit der sich am besten die Luftqualität in Städten verbessern lässt, schreibt die Stiftung. Sie macht mit der Wahl eines Baumes seit 1989 jedes Jahr auf eine einheimische Baumart aufmerksam. Als „Baum des Jahres 2011“ „amtete“ die Elsbeere (Sorbus torminalis).
Quelle:
http://www.n-tv.de/wissen/Die-Laerche-macht-die-Luft-sauber-article4572906.html
Kommentar & Ergänzung:
In der „Volksmedizin“ wird „Lärchenharz“ als lokales Antiseptikum in Salben („Zugsalbe“) und Pflastern angewendet zur Bekämpfung von Eiterungen, Entzündungen, Furunkeln u. ä.
Verwendet wird auch Lärchenterpentin. Das ist der durch Anbohren der Stämme von Larix decidua gewonnene Balsam. Lärchenterpentin zeigt durchblutungsfördernde, antiseptische und auswurffördernde Wirkungen. Es wird bei Husten als Inhalation eingesetzt und äusserlich als wärmendes Rheumamittel in flüssigen oder halbfesten Zubereitungen (10 – 20%ig). Als unerwünschte Nebenwirkung kann es bei äussserlicher Anwendung zu Hautreizungen kommen und bei Inhalation zu entzündlichen Reaktionen in den Atemwegen. Wer Lärchenterpentin anwenden will, soll vor allem beim ersten Mal die Verträglichkeit vorsichtig testen und nicht gleich voll damit „einfahren“.
In der Holzbehandlung verwendet man „Lärchenöl“ als Schutz- und Pflegemittel für Lärchenholz, andere einheimische Holzarten und Edelhölzer wie Teak, Bangkirai, Iroko, Zeder oder Massaranduba. Hier haben wir es also nicht mit einem Öl aus der Lärche zu tun – wie man leicht denken könnte – sondern um ein Pflegeprodukt für Lärchenholz.
Im System von Edward Bach kommt die Lärche als Bach-Blütentropfen unter der Bezeichnung „Larch“ zur Anwendung. Larch wird unter anderem empfohlen bei Mangel an Selbstvertrauen und bei Potenzstörungen. Es gibt allerdings keine Hinweise auf eine Wirksamkeit über den Placeboeffekt hinaus.